Auch wenn es ein ganz besonderes Jahr war, auch für das deutsche Fernsehen, so blieben doch manche Sachen gleich. Etwa die klassischen Problemzonen, die die Sender nun schon so lange begleiten. Der RTL-Nachmittag ist so ein Fall. Dort sollten es im Frühjahr zunächst bekannte Gesichter richten - doch ob Schreyl, Geissen oder Henssler: mehr Zuschauer schafften sie alle nicht herbei. Im Herbst geriet dann die Doku-Fiction-Strategie zur nicht minder großen Enttäuschung.

Noch länger als RTL am Nachmittag ist Sat.1 am Vorabend auf der Suche nach einer Llösung der Quotenmisere. Ausgegeben wurde da als Lösungs-Option mal eine Eventisierung - die mit "Big Brother" scheiterte, dann versuchte man es mit neuen Gameshows und alten Crime-Light-Dokus - doch voran kam Sat.1 hier bis zum Jahresende nicht. Im Ersten ist die Problemzone kleiner und umfasst nachmittags eigentlich nur eine Stunde. Doch auch dort ist seit Jahren keine Lösung in Sicht. Auch die Wiederbelebung des "Quiz mit Jörg Pilawa" brachte zuletzt nicht den erhofften Aufschwung, vorausgegangen waren auch in diesem Jahr mehrere andere Fehlschläge.

Geprägt ist unsere Flop-Liste aber in diesem Jahr auch von mehreren Formaten, die im Zuge der Corona-Pandemie schnell aus dem Boden gestampft wurden. Dabei lag es in der Natur der Sache, dass vieles davon eben längst nicht zu Ende gedacht war. An den Spontan-Shows verbrannten sich dann auch große Namen wie Gottschalk, Jauch, Pocher, Mockridge oder Forster die Finger. 

Und dann gibt es da noch ein Genre, das es im linearen Fernshen ganz schwer hatte: Serien - und zwar egal, ob sie aus Deutschland oder den USA stammten. Schmerzhafter waren die Fehlschläge freilich bei den Eigenproduktionen. Davor war kein Sender gefeit, sei es Sat.1 mit "Think Big" und der "Läusemutter", ProSieben mit "Check Check" und "Frau Jordan stellt gleich", Vox mit "Lucie" oder auch das ZDF mit "Bad Banks II". Einige davon liefen online stark - doch dem linearen Fernsehen bescherten sie alle sehr ernüchternde Quoten. Es zeigt sich zunehmend: Serien sind mit ihrem Binge-Faktor besser für Streaming geeignet.

Im Folgenden lassen wir nun noch einmal über 80 Fehlschläge des linearen Fernsehens im zu Ende gehenden Jahr Revue passieren.