Das große Promi-Büßen © ProSieben / Nikola Milatovic
Das große Promi-Büßen (ProSieben) 1 Sonne

Den großen Reigen der Promi-Reality-Formate erweiterte ProSieben in diesem Sommer noch um eine Meta-Ebene und ließ Promi-Personal, das in anderen Formaten schon unangenehm aufgefallen war, nochmal antreten. Olivia Jones konfrontierte sie in der "Runde der Schande" mit ihren Verfehlungen - dass auch nur einer oder eine geläutert aus der Therapie zurückkehrte, darf aber gleichwohl bezweifelt werden. Zum großen Sommerhit taugte das "Promi-Büßen" nicht, die Marktanteile bewegten sich aber unanbhängig vom Gegenprogramm ziemlich stabil zwischen 9 und 10 Prozent - und das geht angesichts der allgemein gesunkenen ProSieben-Quoten damit als kleiner Erfolg durch.

Produktionsfirma: Banijay Productions Germany

Frei Schnauze © RTL / Ruprecht Stempell
Frei Schnauze (RTL) Sonne und Wolken

Retro-Welle, x-ter Teil: RTL legte in diesem Sommer die Impro-Comedy "Frei Schnauze" neu auf und zeigte acht Folgen am späten Samstagabend. Dabei hatte man es mit einem ständig wechsselnden Vorlauf und dadurch auch wechselnden Startzeiten zu tun - kein einfaches Terrain also. Dementsprechend schwankend waren dann auch die Quoten: Im Schnitt reichte es für rund 9 Prozent in der Zielgruppe, in den besseren Wochen ging's auf über 11 Prozent nach oben - in den schlechtesten aber auch auf nur noch knapp über 6 Prozent nach unten. Mit einem stabileren Umfeld hat das Format aber durchaus Potential.

Produktionsfirma: Constantin Entertainment

Mein Mann kann © Sat.1/Willi Weber
Mein Mann kann (Sat.1) 2 Sonnen

Im Zuge der Retro-Welle ist man bei Sat.1 auch auf die 2013 eingestellte Spielshow "Mein Mann kann" gestoßen und hat diese mit Daniel Boschmann als Moderator neu aufgelegt. Und nachdem dem Sender in den letzten Monaten viele Sachen nicht gelungen waren, kann man dieses Unterfangen uneingeschränkt als Erfolg bezeichnen. Mit im Schnitt 9,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren die fünf Folgen ein schöner Erfolg, zwischenzeitlich war die Show fast an "Wer wird Millionär?" dran. Kein Wunder also, dass es eine weitere Staffel geben wird.

Produktionsfirma: RedSeven Entertainment

Schloss Goldbach - Promis viel zu nah © Sat.1
Schloss Goldbach - Promis viel zu nah (Sat.1) 3 Wolken

Obwohl Comedy in den Sat.1-Plänen aktuell nach Aussagen von Senderchef Daniel Rosemann "keine Priorität" genieße, gab es im Sommer etwas überraschend und aus heiterem Himmel am späten Mittwochabend die neue Reihe "Schloss Goldbach" zu sehen - "eine Sketch-Comedy, die anmutet, als habe man 'Brisant' mit 'Switch reloaded' gekreuzt", schrieb DWDL zum Start. Die hatte durchaus ihre Highlights, daneben aber auch einiges an Leerlauf. In jedem Fall reichte es nicht, um als Solitär im Sat.1-Programm für irgendeine Art von Aufmerksamkeit zu sorgen. Nach vier Folgen mit im Schnitt weniger als viereinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe dürfte eine Fortsetzung wohl eher nicht im Raum stehen.

Produktionsfirma: Pyjama Pictures

Viva La Diva - Wer ist die Queen? © RTL
Viva la Diva (RTL) 2 Sonnen

Im Rahmen seiner "Woche der Vielfalt" steckte RTL sechs prominente Männer in Drag-Kostüme und machte eine Art Mischung aus Drag-Spektakel und "Masked Singer" daraus. Dass am Ende ausgerechnet Faisal Kawusi die Show gewann, der sich einige Wochen zuvor so indiskutabel geäußert hatte, dass RTL eine Distanzierung hinterherschicken musste, trübt die Bilanz allenfalls am Rande. In Sphären wie "The Masked Singer" drang "Viva la diva" zwar nicht vor, mit knapp über 12 Prozent Marktranteil bei den 14- bis 49-Jährigen kann RTL die Show trotzdem als Erfolg abhaken und über eine Fortsetzung nachdenken.

Produktionsfirma: UFA Show & Factual

Herzogpark © RTL+
Herzogpark (Vox) 3 Wolken

Die Gesellschaftssatire "Herzogpark", die im Mai ihre Premiere bei RTL+ gefeiert hatte, sollte Ende Juni und Anfang Juli an zwei Abenden auch bei Vox noch ihr Publikum finden. Ein spielfreudiger Cast konnte allerdings nicht darüber hinweg täuschen, dass die Serie anfangs etwas zu zäh geraten war, sodass die Reichweitenkurve im Verlauf der Zeit auch klar nach unten zeigte. Im Schnitt reichte es bei Vox nur für rund dreieinhalb Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - zumindest bei der linearen Auswertung war "Herzogpark" damit kein Erfolg.

Produktionsfirma: Letterbox Filmproduktion, Amalia Film

Blamieren oder Kassieren © ProSieben / Willi Weber
Blamieren oder Kassieren (ProSieben) 1 Sonne

Schon seit Stefan Raabs Zeiten vor der Kamera schlüpft Elton regelmäßig in sein rotes Sakko und bittet bei "TV Total", "Schlag den Raab" oder "Schlag den Star" zum Quiz "Blamieren oder Kassieren". In diesem Sommer nun entschied man sich erstmals, die Rubrik als eigenständige Show auszukoppeln. Im Schnitt erreichten die sechs Folgen 9,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - wobei die in Konkurrenz zur Frauen-EM gezeigte Folge den Schnitt etwas nach unten zieht. Das ist ein ordentlicher Wert - allerdings darf man wohl annehmen, dass es ohne "TV total" im Vorlauf schwächer gelaufen wäre - und dass der Trend im Verlauf der Staffel sukzessive nach unten zeigte, trübt das Bild ebenfalls etwas.

Produktionsfirma: Raab TV

Der unfassbar schlauste Mensch der Welt © RTL / Markus Hertrich
Der unfassbar schlauste Mensch der Welt (RTL)  1 Wolke

Noch so ein Fall von: Stark vom Vorlauf abhängig. In einer etwas überraschenden Event-Programmierung zeigte RTL drei Wochen lang die neue Quiz- und Talkshow mit Hans Sigl montags bis donnerstags am späten Abend. In Woche 1 zogen die Quoten sukzessive an und lagen am Donnerstag bei hervorragenden 15,8 Prozent - was allerdings vor allem daran lag, dass sich die "3-Millionen-Woche" von "Wer wird Millionär?" im Vorlauf ebenso nach und nach steigern konnte. In der Woche darauf war mehr als die Hälfte dieses Publikums dann aber direkt wieder weg, die Makrtnatiele bewegten sich nur noch tief im einstelligen Bereich. Bleibt also festzuhalten: Als Quiz-Anhängsel durchaus brauchbar - als selbständiges Format eher nicht.

Produktionsfirma: Fabiola

Birgit Schrowange © Sat.1 / Christoph Köstlin
Birgits starke Frauen, Wir werden mehr, Unser Mallorca (Sat.1) 3 Wolken

Der Einstand von Birgit Schrowange bei Sat.1 fiel aus Quotensicht ziemlich ernüchternd aus. Nachdem "Birgits starke Frauen" in der Primetime gefloppt war und nach der zweiten Folge, die nur 1,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erzielt hatte, aus dem Programm genommen wurde, stieß auch die Reportagereihe "Wir werden mehr" am Sonntagvorabend auf nur überschaubares Interesse und erreichte im Schnitt nur knapp über 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Und auch "Unser Mallorca" war in der Donnerstags-Primetime dann nicht mehrheitstauglich, auch wenn hier zwischenzeitlich immerhin mal die Millionen-Marke wackelte. Auch hier lag der Marktanteils-Schnitt bei den 14- bis 49-Jährigen aber nur bei etwas mehr als 4 Prozent. Sat.1 muss also noch etwas weiter nach einem passenden Format für Birgit Schrowange suchen, wenn ihr Comeback nicht schon schnell wieder beendet sein soll.

Produktionsfirma: south & browse / Constantin Entertainment / RedSeven Entertainment

Der ZDF Comedy Sommer © Prime Productions
Der ZDF Comedy-Sommer (ZDF) Sonne und Wolken

Ein besonders ausgeklügeltes Konzept steckte nicht hinter der diesjährigen Sommervertretung der "heute-show", die Prime Productions gleich noch selbst besorgte, aber wenn man jede Woche vier wechselnde Comedians auf eine Bühne stellt und einen Stand-Up machen lässt, kann man zumindest auch nicht viel falsch machen. Die Gesamt-Reichweiten hielten sich zwar sehr in Grenzen, bei den Jüngeren konnten sich die Quoten aber durchaus sehen lassen.

Produktionsfirma: Prime Productions

Zeig uns deine Stimme © RTL
Zeig uns deine Stimme (RTL) 3 Wolken

Zwei Jahre lang sorgte "I can see your voice" bei RTL unter der Woche für solide bis sehr ordentliche Quoten, in diesem Jahr wollte man es aber eine Nummer größer machen: Neben neuer Optik gab's mit "Zeig uns deine Stimme" auch einen eingedeutschten Namen und einen neuen Sendeplatz: Den Sonntagabend. Doch obwohl man schon im Sommer an den Start ging, als der "Tatort" ja noch in der Wiederholungsphase war, fielen die Quoten sehr ernüchterrnd aus, nachdem Folge 3 nicht mal mehr eine Million Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte und der Zielgruppen-Marktanteil wieder nur bei 5,5 Prozent lag, zog RTL einen Schluss-Strich. Statt es einfach nochmal unter der Woche zu probieren, verschwand die Show ganz aus dem Programm.

Produktionsfirma: Tresor TV

Topf sucht Burdecki © Sat.1/Stephan Pick
Topf sucht Burdecki (Sat.1) Sonne und Wolken

Dreieinhalb Jahre ist es inzwischen her, dass Evelyn Burdecki bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" als Dschungelkönigin gekrönt wurde und damit auf dem Höhepunkt ihrer Popularität war. Inzwischen hat sich ihre herzlich-naive Art aber wohl einfach ein wenig abgenutzt. Wie sie nun in Sat.1 nach dem passenden Partner suchte, interessiertre jedenfalls im Schnitt nru noch etwas mehr als 600.000 Personen, der Marktanteil in der Zielgruppe schwankte zwischen ganz schwachen 4,1 und ordentlichen 7,8 Prozent. Alles in allem wohl nicht das, was man sich bei Sat.1 davon versprochen hatte.

Produktionsfirma: Endemol Shine Germany / Rainer Laux Productions

Detlef goes Schlager © RTL
Detlef goes Schlager (Vox) 1 Wolke

Detlef Steves war schon in unzähligen Dokusoaps von Vox zu sehen. 2019 ging man gar so weit, aus dem angeblichen Versuch von Detlef Steves und seiner Frau Nicole, sich Zeit für sich zu nehmen, eine Dokusoap namens "Detlef & Nicole - 100 Tage wir" zu schnitzen. In diesem Sommer war es nun der Versuch, als Party-Sänger durchzustarten, den man mit der Kamera begleitete. Mit im Schnitt nur etwas mehr als fünf Prozent Marktanteil in der Zielgruppe war dem Format allerdings kein Erfolg beschieden - und eine langanhaltende Schlager-Karriere strebt Steves nun nach eigenen Angaben auch nicht mehr an. Kategorie: Hätte man sich sparen können.

Produktionsfirma: Mina Entertainment

Der große Deutsch Test © RTL / Stefan Gregorowius
Der große ...-Test (RTL) 1 Sonne

Noch so ein Evergreen, der alle paar Jahre wieder von irgendeinem Sender ausgegraben wird, sind die Test-Formate - mit dem "Großen IQ-Test" als Mutter aller dieser Varianten. In diesem Sommer legte RTL die sendung neu auf und erreichte damit im Juni ziemlich gute 14,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Der Erfolg ließ sich danach allerdings nicht wiederholen, vor allem der "Große TV-Test" floppte, der "Große Deutsch-Test" lief zumindest solide. Es sollte aber als Warnung gesehen werden: Nur weil ein IQ-Test mal funktioniert, lässt sich das Konzept nicht einfach auf jedes x-beliebige Thema übertragen - zumal die Sendung mit der gebündelten Auflösung am Schluss auch kaum dazu angetan ist, Zapper einzusammeln.

Produktionsfirma: Warner Bros. International TV Production

Beats of Berlin © RTLzwei / Janus TV
Beats of Berlin (RTLzwei) 3 Wolken

Weniger als 100.000 Zuschauerinnen und Zuschauer zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr - das war das wirklich bittere Ergebnis für die erste von zwei Folgen der Doku "Beats of Berlin: Rap ist mein Leben" bei RTLzwei. Wenig überraschend kam es angesichts dessen nicht mehr zur Ausstrahlung der zweiten Folge, die authentische Einblicke in die Berliner Rap-Szene versprach.

Produktionsfirma: Janus TV

Die Schrebergärtner: Säen, mähen & Trophäen © Kabel Eins
Die Schrebergärtner: Säen, mähen und Trophäen (Kabel Eins) 1 Sonne

Ungleich beschaulicher war da schon das Milieu, das sich Kabel Eins für die Stärkung seines Eigenproduktions-Slots am Sonntagvorabend ausgesucht hatte: Schrebergärtner. Wie sie säten, mähten und um Trophäen rangen wollten immerhin rund 4,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen sehen, die zu diesem Zeitpunkt vor dem Fernseher saßen. Für Kabel Eins ist das ein grundsolider bis ordentlicher Wert - nur die letzte Folge erzielte nur recht ernüchternde Werte.

Produktionsfirma: Schwarzbild Medienproduktion

Die Poolbauer - Jetzt wird's nass © Kabel Eins
Die Poolbauer - Jetzt wird's nass (Kabel Eins) Sonne und Wolken

Formate rund ums Eigenheim oder Zuhause sind es, mit denen Kabel Eins am Sonntagvorabend punkten will. Nach den "Schrebergärtnern" übernahmen im August "Die Poolbauer". Darin werden zwölf Familien mit der Kamera begleitet, die sich den Traum vom eigenen Pool im Garten erfüllen wollen. Die Quoten liegen bislang etwas unter dem "Schrebergärtner"-Niveau, auch dort mit bislang einem Ausreißer nach unten.

Produktionsfirma: Good Times

Team Hirschhausen! Einfach besser leben © ARD/WDR/Ben Knabe
Team Hirschhausen - Einfacher besser leben // Leichter leben (Das Erste) 3 Wolken

Bei der ARD meint man, sich die beiden täglichen Serien "Sturm der Liebe" und "Rote Rosen" eigentlich nicht mehr leisten zu können oder wollen und sucht daher nach einem günstiger zu produzierenden Ersatz fürs Nachmittagsprogramm. In diesem Sommer wurden nun gleich zwei Varianten ausprobiert. Den Anfang machte das "Team Hirschhausen", das sich um 15 Uhr allerdings sehr schwer tat und im Schnitt nicht mal seine halbe Million Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte. Angesichts von Marktanteilen von im Schnitt knapp über fünf Prozent beim Gesamtpublikum und etwas mehr als drei Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen müssen sich die Telenovela-Fans wohl eher noch keine kurzfristigen Sorgen machen. "Leichter leben" macht seine Sache um 14 Uhr nun etwas besser, ligt mit Marktanteilen von unter 7 Prozent beim Gesamtpublikum und weniger als drei Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen aber ebenfalls auf nicht zufriedenstellendem Niveau.

Produktionsfirmen: Ansager & Schnipselmann/Hirschhausen Media // Riverside Entertainment