Media-Update vom 17. November
OWM betritt "Neuland" und verbreitet Zuversicht
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Auf der OWM-Fachtagung hat sich die Werbewirtschaft Mut für die Digitalisierung zugesprochen. Mehr als die Hälfte der OWM-Mitglieder will 2016 die Media-Ausgaben steigern. Außerdem: GOP wirbt bei Vox erstmals bundesweit, Goldbach stockt auf.
© "Wir alle betreten hier Neuland", sagte die OWM-Vorsitzende Tina Beuchler zur Begrüßung ihrer Kollegen und Marktpartner in Berlin. Die Herausforderungen der Digitalisierung für Marketing und Kommunikation standen im Mittelpunkt der 20. Fachtagung der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM). In ihrer Rede verglich Beuchler, haupamtlich Digital & Media Director von Nestlé Deutschland, die digitale Transformation mit einer Bergbesteigung, bei der man die tatsächliche Höhe des Berges aus der Entfernung gar nicht realisiere, und für die man ein gutes Team brauche. "Die Digitalisierung geht erst jetzt richtig los", unterstrich ihr Ex-Chef Gerhard Berssenbrügge. "Alles kann digitalisiert werden. Unternehmen und Mitarbeiter befinden sich durch die Schnelligkeit der digitalen Transformation in Unsicherheit und müssen sich an diesen Zustand als neuen Normalzustand gewöhnen."
Dass Digital für Media-Saturn Deutschland kein neuer Kanal, sondern ein neues Geschäftsmodell sei, erläuterte CEO Wolfgang Kirsch. "Diesem Anspruch folgt auch unsere Kommunikation. Mit den neuen Kampagnen für Media Markt und Saturn werden wir zum Begleiter unserer Kunden in einer immer komplexer werdenden digitalen Welt. Wir bieten einfache Erklärungen und Lösungen – bei Saturn über Technikbegeisterung, bei Media Markt mit dem Fokus auf Vergnügen. Und wie unsere Kunden ist auch unsere Kommunikation nun 'always-on'." Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin der Mediengruppe RTL Deutschland, sagte auf der OWM-Fachtagung, kein Medium habe sich so gut und schnell an die Digitalisierung angepasst wie TV. "TV steht für uns daher schon lange nicht mehr allein für Television oder das Fernsehgerät im Wohnzimmer, sondern eher für 'Total Video', für Bewegtbild, das informiert und unterhält, ob Longform oder Shortform, ob linear oder auf Abruf auf dem Fernsehbildschirm oder auf anderen Endgeräten", so Schäferkordt.
Jan Honsel, Country Manager DACH von Pinterest, erläuterte die unterschiedlichen Bedürfnisse, aus denen heraus Nutzer digitale Plattformen aufsuchen. "Die Herausforderung für Werbetreibende ist, für jede Plattform jeweils passgenaue Angebote zu machen. Das heißt, Inhalte und Botschaften können pro Kanal identisch, aber auch völlig unterschiedlich sein. Auf manchen Plattformen muss Werbung intelligent sein und unterhalten, um nicht als störend empfunden zu werden. Auf anderen Plattformen – und Pinterest ist da ein gutes Beispiel – wollen sich Nutzer gezielt zum Kauf von Dingen inspirieren lassen. Da können Markeninhalte natürlich ganz anders aufbereitet werden", so Honsel.
Pünktlich zur Fachtagung wurde auch die alljährliche OWM-Umfrage veröffentlicht. Demnach blicken die werbungtreibenden Unternehmen ähnlich wie schon im Vorjahr mit Zuversicht auf das kommende Jahr. Mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen (38 Prozent) rechnet 2016 mit höheren Umsätzen als in diesem Jahr. Etwa die Hälfte (49 Prozent) geht von gleichbleibenden Umsätzen aus, nur 14 Prozent rechnen mit sinkenden Umsätzen. Mehr als die Hälfte der OWM-Mitglieder plant, 2016 seine Media-Ausgaben zu steigern – im Vorjahr war es nur ein Drittel. Nur knapp ein Fünftel der Befragten (19 Prozent) will 2016 seine Etats verringern. Als größte Herausforderung für die Werbewirtschaft nennen die Befragten Transparenz im Mediageschäft. Hier zeigen die Umfrageergebnisse eine Kluft zwischen dem Vertrauensverhältnis, das 95 Prozent der Werbungtreibenden ihrer Agentur bescheinigen, und der Transparenz, die sie in der Zusammenarbeit mit ihren Dienstleistern erleben: 41 Prozent der Befragten vermissen Einblicke in die Arbeitsweise und das Abrechnungsmodell ihrer Agentur. Nur 16 Prozent geben an, geeignete Reportings zu Real Time Advertising und Programmatic Advertising zu erhalten. "Die Aussagen unserer Mitglieder zeigen, dass ein Graben besteht, der überwunden werden muss", so OMW-Geschäftsführer Joachim Schütz.
© IP Deutschland RTL-Vermarkter IP Deutschland hat die GOP Entertainment Group erstmals für eine bundesweite TV-Kampagne gewonnen. Zuvor hatte GOP seine Varieté-Theater bereits regional bei RTL West und RTL Nord beworben. Seit dieser Woche sind nun auch Spots in ausgewählten Formaten auf Vox zu sehen – ergänzt durch ein sogenanntes "Pre-Roll Takeover XXL" auf Vox Now und RTL Now. Dabei entsteht ein auffälliges Branding durch den bildschirmfüllenden Rahmen, der sich um den Player legt. Hinzu kommt ein regionales Targeting durch In-Page-Werbung für Nordrhein-Westfalen, Niedersachen, Bremen und den Großraum München, wo GOP seine Theaterhäuser hat. Auch im Teletext schaltet GOP eine eigene Werbeseite.
© Sky Media Sky Media ruft Startups dazu auf, sich im Rahmen des Wettbewerbs "Welcome new TV brands" mit einer ausgefallenen Idee für die Inszenierung ihrer Marken oder Produkte zu bewerben. Die Einreichungen werden von einer Jury aus der Marketing- und Gründerszene bewertet. Der Sieger erhält ein Mediavolumen von 100.000 Euro auf den Plattformen der von Sky Media vermarkteten smart beach tour 2016, der weltweit drittgrößten nationalen Beach-Volleyball-Serie. Für die Umsetzung des Markenauftritts gibt es laut Sky Media keinerlei Vorgaben oder Beschränkungen, lediglich die bestehenden Werbeflächen auf dem Center Court können nicht bespielt werden. Mitmachen dürfen alle Startup-Unternehmen, die noch nie im TV geworben haben. Auf der Microsite www.gruenderszene.de/welcome-new-tv-brands können die Bewerber ihre erste Vermarktungsidee in Form eines schriftlichen Exposés hochladen, das dann von der Jury gesichtet wird. Danach bekommen die zehn Startups mit den besten Konzepten die Chance, ihre Idee in einem Pitch-Video von maximal 15 Minuten zu erläutern.
© Goldbach Germany TV- und Digital-Vermarkter Goldbach Germany stockt auf. Susanne Herz und Oliver Haltenhof sind als neue Sales Directors eingestiegen und berichten an CEO Peter Christmann. "Sie sollen uns dabei helfen, unser Kunden- und Agenturgeschäft zu intensivieren und auszuweiten", so Christmann. "Mit einem stetig wachsenden Team arbeiten wir am Ausbau unseres Portfolios in allen relevanten Bewegtbildmärkten." Herz kommt von United Internet Media, wo sie zuletzt als Senior Consultant Marketing Concepts tätig war. Haltenhof war vor seinem Wechsel Senior Sales Manager bei Sky Media.
OWM betritt "Neuland" und verbreitet Zuversicht
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