Vice Media© Vice Media
Das Cannes Lions Festival hat bekannt gegeben, wen es im Juni als "Media Person of the Year" auszeichnen wird: Shane Smith, den Gründer und CEO von Vice. Der nutzte den zusätzlichen Aufwind gleich, um den Media-Agenturen ins Gewissen zu reden. "Hört auf, so ängstlich zu sein! Wir mögen euch. Wir sind euer Freund", sagte Smith auf der "4A's Transformation"-Konferenz in Miami. Ihm zufolge halten sich Agenturen gegenüber der weltweit erfolgreichen Medienplattform für Millennials noch zurück, weil sie neuartigen Werbemodellen wie etwa Native Advertising misstrauten. "Unser Problem ist, dass CMOs in Unternehmen sofort gesagt haben: 'Das ist genau, was wir wollen', als wir mit Native Advertising anfingen – aber nicht die Mediaplaner", so Smith. "Wir wollen mit Agenturen zusammenarbeiten. Aber leider ist es ein Krieg, weil die Leute nicht von ihrem üblichen Prozedere abrücken wollen." In noch mehr markigen Worten sagte der Vice-Boss fürs laufende Jahr ein "Blutbad" in der Konsolidierung der Online-Medien voraus, ausgelöst durch den enormen Preisdruck nach unten in Folge des programmatischen, vollautomatisierten Werbeeinkaufs.

Snapchat© Snapchat
Auch Snapchat ist so ein Kandidat, dem Media-Agenturen und Werbekunden trotz erheblicher Bemühungen noch skeptisch gegenüberstehen. Um mehr Marken zu überzeugen, hat der Video-App-Betreiber zwei große Namen aus der Welt der Mediaforschung an Bord geholt: Ali Rana kommt von Millward Brown als Head of Audience & Brand Solutions zu Snapchat, Gunnard Johnson von Google als Head of Quantitative Ads Research. Kürzlich hatte Snapchat bereits Sriram Krishnan beim Rivalen Facebook abgeworben, der dort maßgeblich am Aufbau des Ad-Networks beteiligt war. Snapchat erreicht rund 100 Millionen Nutzer pro Tag, aber Kunden und Agenturen hatten sich wiederholt beschwert, keine ausreichenden Daten und Reportings zu ihren Kampagnen zu erhalten. Daran sollen die Neuzugänge offenbar mit Hochdruck arbeiten.



BuzzFeed© BuzzFeed
Starke Nutzung durch Millennials, aber Werbedeals mit großen Marken noch ausbaubar – das Problem kennt man auch bei BuzzFeed. Dort läuft zurzeit ein Betatest für die neue Werbeform "Swarm". Sie soll es Kunden ermöglichen, ihre Kampagnen über sechs Social Networks gleichzeitig zu schalten: Facebook, YouTube, Snpachat, Instagram, Vine und Tumblr. Wer bei BuzzFeed wirbt, wird dann nicht mehr nur auf den eigenen Websites der News-Plattform platziert, sondern eben auch überall dort, wo BuzzFeed seine Inhalte bevorzugt an den Mann bringt. BuzzFeed-Marketingchef Frank Cooper bezeichnet "Swarm" als Cross-Platform-Strategie, die "dazu gemacht ist, unser gesamtes Netzwerk mit einem großen, konzertierten Post auszuleuchten". Eine einheitliche Messung aller Kontakte über die verschiedenen Plattformen ist vorerst allerdings noch nicht möglich. Als erster Testkunde hat NBCUniversal die Werbeform für seinen Kinofilm "Sisters" mit Tina Fey und Amy Poehler genutzt.

Goldbach Germany© Goldbach Germany
Beim TV- und Digital-Out-of-Home-Vermarkter Goldbach Germany rückt Willibald Müller, bisher Chief Marketing Officer, als CEO an die Spitze. Er löst dort Peter Christmann ab, der zwar Mitgesellschafter und Chairman bleibt, jedoch künftig für die gesamte Goldbach Group "länderübergreifende Synergien bearbeiten und mit innovativen Produktideen und Sales-Strategien neue Geschäftspotenziale erschließen" soll. "Der Medienmarkt ist momentan durch Digitalisierung und Automatisierung in enormer Bewegung", so Christmann. "Ich sehe hier viele Chancen, durch neue, programmatische Ansätze den DACH-Markt weiter zu entwickeln. Mit der Goldbach Germany haben wir hier bereits erfolgreich erste Schritte unternommen. Jetzt geht es darum, diese Möglichkeiten auch länderübergreifend umzusetzen." Frank Möbius, bislang Director Business Development von Goldbach Germany, rückt als neuer Chief Business Development Officer in die Geschäftsführung des Münchner Unternehmens auf.

Plan.Net Media© Plan.Net
Plan.Net Media
hat zusammen mit flashtalking und G+J EMS ein neues Online-Werbeformat entwickelt: Das "Sticky Billboard" soll sich durch "maximale Visibilität auf allen Endgeräten" auszeichnen. Anders als sonst üblich verschwindet die Anzeige nicht durch Scrollen aus dem Blickfeld des Nutzers, sondern bleibt stets am oberen Bildschirmrand haften. Durch das responsive Design passt sie sich dabei an alle Endgeräte an. Zudem überdeckt sie keine Seiteninhalte und kann vom Nutzer verkleinert werden, so dass nur noch die Kernbotschaft zu sehen ist. Nach fünf Sekunden minimiert sie sich automatisch. Premiere feierte das "Sticky Billboard" in den letzten Tagen mit einer Eigenanzeige von Plan.Net Media auf "stern.de", in der die Agentur ihrem Gründungskunden BMW zum 100. Geburtstag gratulierte (hier als Demo zu sehen). "In den kommenden Wochen werden wir das Format nun technologisch mit allen führenden Vermarktungspartnern ausbauen und freuen uns, einen neuen Standard im digitalen Mediamarkt zu etablieren", so Plan.Net-Media-Geschäftsführer Dominik Terruhn.