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Die Zeiten, in denen Werbekunden bei Facebook keine Pre-Roll-Spots buchen konnten, dürften wohl bald vorbei sein. Wie das US-Fachmagazin "AdAge" berichtet, will das soziale Netzwerk in seiner Videorubrik "Watch" demnächst kurze Spots vor den Inhalten testen. Für Facebook bedeutet das einen ziemlichen Strategiewechsel, da dort bislang ein strikter Pre-Roll-Bann herrschte. "Wir brauchen keine Pre-Rolls", hatte CEO Mark Zuckerberg noch im Sommer vor Investoren gesagt, "weil unser Modell nicht vorsieht, dass man zu Facebook kommt, um einen bestimmten Inhalt anzugucken, sondern man kommt, um einen Feed zu sehen." Das scheint sich nun zu ändern. Das vor einigen Monaten eingeführte "Facebook Watch" will mit immer mehr Serien und Entertainment-Formaten von professionellen Publishern und TV-Studios punkten – diese wiederum verdienen an den Werbeerlösen. Dem Bericht zufolge will Facebook in den nächsten Wochen ausprobieren, wie seine Nutzer auf die von YouTube und anderen Videoplattformen geläufigen Pre-Rolls reagieren.

"YouTube hat bereits dafür gesorgt, dass die Menschen Pre-Rolls ertragen", zitiert "AdAge" Steve Ellis, CEO der Marketing-Beratung WhoSay. "Es ist bewiesen, dass die Konsumenten deswegen nicht fliehen. Insofern macht es Sinn, dass Facebook eine ähnliche Strategie rund um seinen Original Content verfolgt." Mit "Watch" will Facebook nicht zuletzt dem klassischen TV Konkurrenz machen und treue, wiederkehrende Zuschauer für sich gewinnen. Werbekunden schätzen es bei Online-Video in der Regel, wenn sie ihre Markenbotschaft gleich zu Beginn platzieren können und nicht davon abhängen, ob der Nutzer bis zur Unterbrechung durch Mid-Roll-Ads durchhält. Offiziell bietet Facebook innerhalb von "Watch" bisher nur Mid-Rolls an. Zuletzt war Ende Oktober ein weiterer Ausbau des Serienangebots angekündigt worden (DWDL.de berichtete).

OWM© OWM
Geht es nach der OWM-Umfrage 2017, so blicken Deutschlands werbende Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) rechnet mit einer Erhöhung der Umsätze, 45 Prozent mit gleichbleibenden und nur 3 Prozent mit abnehmenden Umsätzen im kommenden Jahr. Damit liegen die Prognosen über den Bewertungen des laufenden Jahres. Was die geplanten Werbeausgaben für 2018 betrifft, wollen 46 Prozent der Unternehmen mehr investieren, nur 16 Prozent gehen von sinkenden Budgets aus. "Bei aller Euphorie und angesichts der vielfältigen Chancen ist der digitale Markt weiter von gravierenden Qualitätsmängeln geprägt", so die OWM-Vorsitzende Tina Beuchler. "Gerade die Themen digitale Transparenz, Brand Safety, Ad Fraud und Effizienz bei Programmatic bewegen die OWM-Mitglieder sehr." Laut Umfrage sind 60 Prozent der befragten Mitglieder bereits mindestens einmal Opfer eines Brand-Safety-Vorfalls gewesen, mehr als ein Viertel (27 Prozent) verzeichnet eine Zunahme von Ad Fraud.

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Von weltweiten Steigerungen der Werbeausgaben im nächsten Jahr gehen auch die großen Media-Networks aus. GroupM prognostiziert ein globales Wachstum um 4,3 Prozent auf knapp 558 Milliarden US-Dollar. Dabei sollen mehr als zwei Drittel der Mehrausgaben aufs Konto von sechs Ländern gehen: USA, Großbritannien, China, Japan, Indien und Argentinien. IPG Mediabrands wiederum operiert mit einer Prognose von 5,2 Prozent Wachstum auf 535 Milliarden Dollar weltweit, die Publicis-Tochter Zenith mit 4,1 Prozent Plus auf 578 Milliarden. Die erwarteten Steigerungen werden nicht zuletzt mit Sportgroßereignissen wie der Fußball-WM und den Olympischen Winterspielen begründet.

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ProSiebenSat.1-Vermarkter SevenOne AdFactory hat für den Seat Ibiza eine Virtual-Reality-Kampagne rund um "The Voice of Germany" konzipiert. In einem 360-Grad-Dance-Battle bringt Choreographin Nikeata Thompson vier Talenten aus der aktuellen "The Voice"-Staffel ausgefeilte Tanzschritte bei. Dabei immer im Bild: der Seat Ibiza. Die VR-Videos werden über die Webseiten von ProSieben und "The Voice", über Facebook, YouTube, Instagram und die Social-Media-Kanäle von Seat ausgespielt. Die Tochter des VW-Konzerns begleitet "The Voice" auch sonst mit umfangreichen Sponsorings und Placements. "Virtual Reality bietet außergewöhnliche Möglichkeiten für die Markenkommunikation", so Eun-Kyung Park, Geschäftsführerin der SevenOne AdFactory. "In diesem Fall schaffen wir eine buchstäblich mitreißende Verbindung zwischen unserem beliebten Musikformat und Seat – und damit einen wirkungsstarken Auftritt in der jungen, weiblichen Zielgruppe."