Im Westen viel Neues: Die digitale Öffnung der Film- und Medienstiftung NRW sorgt für neue Förderungen und Engagements zusätzlich zur klassischen Filmförderung. Erstmals fördert die neuaufgestellte Stiftung des Landes NRW in diesem Jahr auch digitale Inhalte. 435.000 Euro wurden an insgesamt 14 Projekte vergeben. Und mit der Unterstützung des Deutschen Entwicklerpreises engagiert sich die Film- und Medienstiftung auch in der Games-Szene, die neben dieser Preisverleihung auch mit der jährlichen Gamescom ihre deutsche Heimat in Nordrhein-Westfalen hat.

Diese nicht zuletzt durch neue mobile Plattformen schnell wachsende Branche steht Nordrhein-Westfalen gut zu Gesicht - und ergänzt die bestehende Infrastruktur mit führenden Medienanbietern anderer Branchen. Das lockt junge Entwickler wie große Game-Publisher an den Rhein. "NRW bietet durch seine Games-affine Hochschulstruktur, die Gamescom-Messe sowie den zahlreichen Ansiedlungen artverwandter Entertainmentbranchen einen attraktiven Standort für nationale und internationale Gamespublisher", urteilt Ralf Wirsing, Managing Director Ubisoft GmbH.

Dem stimmt Dr. Olaf Coenen, Geschäftsführer Electronic Arts Deutschland, zu: "Um Computerspiele zu erschaffen, brauchen Autoren, Regisseure, Designer, Programmierer, Schauspieler und Musiker ein kreatives, vernetztes Umfeld. Genau das bieten NRW und die Region Köln". Neben Ubisoft und Electronic Arts hat auch THQ seine deutsche Niederlassung in NRW angesiedelt. Und zusammen mit kleineren, lokalen Programmierschmieden wie etwa Astragon aus Mönchengladbach, die mit "Landwirtschaftssimulator 2011" das meistverkaufte PC-Spiel 2010 produzierten, machen sie NRW zum umsatzstärksten Games-Standort der Republik.

Und der hat Tradition mit Marken wie Blue Byte, die in Mülheim an der Ruhr an Welthits wie "Die Siedler" arbeiteten. Auch das wohl berühmteste Casual Game einer ganzen Generation, das "Moorhuhn", kam aus NRW - genauer aus Bochum. Um auch künftig Kreativschmiede zu bleiben, egal ob für komplexe Games oder schnelle Spiele, bieten inzwischen zahlreiche Hochschulen und Universiäten des Landes entsprechende Studiengänge an. Und mit NRW.Bank und AV-Gründerzentrum wird sichergestellt, dass eine gute Idee nicht aus Mangel an finaniziellen Mitteln eine gute Idee bleiben muss.

Die Besten derer, die umgesetzt wurden, feierte die Games-Szene erst vergangene Woche in Düsseldorf beim Deutschen Entwicklerpreis 2011. "Computerspiele sind als Kulturgut und Faktor der wachsenden Kreativ- und Medienwirtschaft nicht mehr wegzudenken", so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung anlösslich der Verleihung. es ist eine Entwicklung, der sich die Film- und Medienstiftung NRW nicht verschließt: Durch die Erweiterung des Spektrums abseits der klassischen Filmförderung hat Geschäftsführerin Petra Müller sich die Förderung des "digitalen Medienlandes NRW" auf die Fahnen geschrieben. Eben: Im Westen viel Neues.