
Doch wen hat sich die ARD denn da geholt? Ein Blick auf "Menschen 2007" hilft. Bei Johannes B. Kerner absolvierte Darnell einmal mehr seinen geübten Dreikampf: Lächeln, lustig reden und laufen lassen. Diesmal mussten die deutschen Fußballfrauen herhalten und sich von ihm über die Bühne scheuchen lassen. Es galt mal wieder. Wer nicht bei drei auf den Bäumen ist, wird von Darnell über den Catwalk gejagt. Es ist die immer gleiche Nummer, mit der sich Redaktionsleiter deutscher Fernsehsendungen offenbar für furchtbar kreativ halten - die inzwischen jedoch älter ist als Darnell je aussehen wird.
Und genau das hilft ihm noch: Er sieht gut aus, hat Stil, ist smart und witzig. Fraglich ist nur, ob ihm bewusst ist, dass Letzteres meist unfreiwillig passiert. Oder glaubt ein Bruce Darnell, dass eine fehlerhaft-lustige Aussprache zur großen Showkarriere reicht? Wer immer jetzt auf Rudi Carrell und Linda de Mol verweist, dem sei gesagt: Es gibt auch Gestalten wie Michelle Hunziker und Tooske Ragas, die beweisen, dass gebrochenes Deutsch und Schönheit allein nicht reichen.

Bei "Menschen 2007" schaffte Johannes B. Kerner es aber doch tatsächlich noch einmal, ein völlig inhaltsleeres Gespräch über Darnells Wortschöpfungen zu führen. Was aber soll er auch tun? Was fängt man schon an mit einem Darnell als Gast? Seine Auftritte gleichen wie ein Ei dem anderen. Gefragt, gesagt und getan wird immer das Gleiche. Darnell täte gut daran, künftig weniger präsent zu sein, damit dies nicht noch mehr Leuten auffällt.
Dummerweise startet am 12. Februar seine neue Beratungssendung im Vorabendprogramm des Ersten. In der Show werde er Menschen, die mit sich unzufrieden sind, "durch sensibles Coaching und individuelle Stylingtipps" zu einer positiven Ausstrahlung verhelfen, heißt es. Hoffentlich hat jemand bedacht, dass es noch viel Arbeit bedarf aus einem beliebten Sidekick eine Hauptfigur zu machen.
In der Vorschau, die ARD-Werbekunden vor einigen Wochen bei der Präsentation des neuen Programms für 2008 zu sehen bekamen, kämpfte Darnell mehr mit der deutschen Sprache als den Problemen seiner "Kandidaten". Aber er versicherte gerne und immer wieder: "Das Erste isss sexxxy!". Na dann.