Gleich im Editorial des neuen Titels fragt "SuperIllu"-Chefredakteur Jochen Wolff seine Leser, wie oft sie die "Illu" künftig lesen wollen. Doch ob es darauf überhaupt ankommt, ist unklar. Der neue Titel, der mit einer Druckauflage von 180.000 Exemplaren an die Kioske ging, könnte auch nur ein taktisches Manöver gewesen sein, welches keiner Fortsetzung bedarf. In einem Streitigkeiten um die Titelrechte an "Illu" wollte der SuperIllu Verlag offenbar Fakten schaffen und einfach schnell ein Heft mit entsprechendem Titel auf den Markt bringen. So zumindest die Spekulationen der Branche. Das zunächst also vermutlich einmalige Sonderheft bietet für 1,80 Euro insgesamt 84 Seiten mit Klatsch & Tratsch von und mit ausschließlich deutschen Prominenten oder solchen, die es einmal waren. Letztere nehmen einen nicht unerheblichen Platz in der "Illu" ein, die sich damit nach wie vor klar dem ostdeutschen Publikum verpflichtet und trotz fehlender Hartz IV-Reportagen auch so die Ostalgie sehr deutlich pflegt. Für einen taktischen Schnellschuss spricht im Übrigen auch die Tatsache, dass gerade eine einzige Werbeseite verkauft wurde, was das Heft unwirklich werbefrei aber damit natürlich angenehm lesbar gestaltet.
Zumindest solange man sich mit den Inhalten genauer beschäftigt. Zwar wirbt die "Illu" auf dem Cover damit, nur exklusive Fotos und Interviews im Heft zu haben. Doch für diesen Anspruch hat man die Relevanz geopfert: Denn viele der Storys sind selbst für ein People-Blatt erstaunlich nichtssagend - dafür aber eben exklusiv mit eigenen Fotos. Betitelt sind die Storys dann schon mal mit Sätzen wie "Die Berge geben mir Kraft", "Das Geheimnis meiner Fitness" oder "Mein Glück auf Mallorca". Kaum eine der Storys hat einen aktuellen Bezug und die A-Promis fehlen sowieso weitestgehend. Bodenständiger Charme aus der Provinz ist angesagt.
Neben diesen ein- bis vierseitigen Geschichten über deutsche Prominente finden sich einige Rubriken wie "Quizmeister", einem Promi-Bilderrätsel mit Jugendfotos oder einem Adressservice für Autogramm-Anfragen sowie auch Specials mit Hochzeitsbildern "unserer Stars" - allerdings teilweise bereits gut abgehangen - oder gleich elf Seiten für "Stars von einst", wo die Ostalgie der "Illu" ihren Höhepunkt erreicht. Weder erreicht man damit junge Leser, noch kommt man so auch nur ein Stück vom Image der "SuperIllu" weg.
Kurz vor dem Ende kommen dann noch die schönsten Kleider auf dem roten Teppich der Verleihung der Goldenen Henne. Weil die diesjährige Verleihung aber erst am 17. September stattfindet, hat man offensichtlich ebenfalls mal wieder im Archiv gekramt und alte Fotos herausgesucht. Irgendwie passt das aber zu belanglosen Promi-Storys mit mangelnder Aktualität. Dennoch unterhält "Illu" erstaunlicherweise. Man darf nur keine hohen Ansprüche haben.
Abgesehen von der Frage ob dieses "Illu"-Sonderheft nun nur ein einmaliger taktischer Schnellschuss war oder doch irgendwann fortgesetzt wird, beweist das Team um Chefredakteur Jochem Wolff allerdings, dass man ohne Ostalgie offenbar keine Auflage machen kann oder zumindest das Risiko scheut. Schlimm ist das nicht, nur darf man sich nicht über die Schublade beschweren, in der man damit zu Recht steckt. Die "Illu" wäre in dieser Form ohnehin nicht regulär denkbar: Die Dichte der Promi-Storys, die sich so nicht lange durchhalten lassen würde, sowie die Werbefreiheit wecken falsche Begehrlichkeiten. "Illu" ist gefangen zwischen Ostalgie, Beschaulichkeit und Exklusivität.
Kurz vor dem Ende kommen dann noch die schönsten Kleider auf dem roten Teppich der Verleihung der Goldenen Henne. Weil die diesjährige Verleihung aber erst am 17. September stattfindet, hat man offensichtlich ebenfalls mal wieder im Archiv gekramt und alte Fotos herausgesucht. Irgendwie passt das aber zu belanglosen Promi-Storys mit mangelnder Aktualität. Dennoch unterhält "Illu" erstaunlicherweise. Man darf nur keine hohen Ansprüche haben.Abgesehen von der Frage ob dieses "Illu"-Sonderheft nun nur ein einmaliger taktischer Schnellschuss war oder doch irgendwann fortgesetzt wird, beweist das Team um Chefredakteur Jochem Wolff allerdings, dass man ohne Ostalgie offenbar keine Auflage machen kann oder zumindest das Risiko scheut. Schlimm ist das nicht, nur darf man sich nicht über die Schublade beschweren, in der man damit zu Recht steckt. Die "Illu" wäre in dieser Form ohnehin nicht regulär denkbar: Die Dichte der Promi-Storys, die sich so nicht lange durchhalten lassen würde, sowie die Werbefreiheit wecken falsche Begehrlichkeiten. "Illu" ist gefangen zwischen Ostalgie, Beschaulichkeit und Exklusivität.
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