ProSiebenKurz vor Schluss kamen etwa Stefan Gödde und Charlotte Engelhardt so angeregt ins Plaudern, dass sie dabei die Kettenreaktion völlig vergaßen und leider einmal mehr neu angesetzt werden musste. Der bissige Kommentator aus dem Off meinte dazu: "Menschliches Versagen durch die Leute die ein Mikrofon tragen." Kaum eine Kettenreaktion funktionierte, von einem Weltrekord war die Sendung jederzeit weit entfernt. Doch neben den reihenweise fehlerhaften Reaktionen gab es eben auch manche Elemente, die einfach schlecht geplant waren. Etwa das Ausziehen der Giulia Siegel oder manches Element einer Reaktion, dass viel zu langatmig geriet - etwa eine Endlos-Feuerschnur am Ende. Wenn dann doch mal viel los war, verlor der Zuschauer zuhause den Überblick.

Viel zu oft fing die Kamera das Geschehen nicht optimal oder einfach nur verwackelt ein. Und vor lauter Beteuerungen, dass in den Proben noch alles geklappt habe, wurde der Zuschauer bei funktionierenden Reaktionen vom Kommentator oftmals ohne Erklärung allein gelassen. Einziger Lichtblick an diesem Abend war Matthias Opdenhövel, der durch die unzähligen Live-Moderationen von "Schlag den Raab" inzwischen weitestgehend routiniert durch jedes Chaos moderiert und dabei weder Haltung noch Humor verliert. Um kurz nach Mitternacht stellte Opdenhövel dann ganz nüchtern fest: "Es hat mit unserem Weltrekord leider nicht geklappt." Die längste Zeit war 19:42 Minuten - gut zehn Minuten zu wenig für einen neuen Rekord.
 

 
Die Konsequenz daraus: "Ich würde sagen, wir greifen im nächsten Jahr wieder an", so der Gastgeber des Abends, der damit eine neue Ausgabe des "Kipp-Roll-Fall-Spektakels" für 2010 ankündigte. Die Idee hat es verdient. Und wenn man die Umsetzung dann auch noch etwas professioneller angeht, dann könnte es auch klappen. Die Premiere des "Kipp-Roll-Fall-Spektakels" jedoch war einfach nur langatmig. Gefreut haben dürften sich nur die beteiligten Sponsoren, die immer wieder gut sichtbar im Bild waren oder in den Einspielern und Kommentaren auffallend werblich erwähnt wurden. Etwa die Insel Juist, die Airline Tuifly oder der Paketversender UPS. Und dann hat sich in den Niederlanden noch jemand gefreut: Das Team des "Domino Day", das im Herbst wieder bei RTL zeigen darf, dass eine Kettenreaktion auch funktionieren kann.