BunteDie Agentur CMK formulierte ihre Stellungnahme mit Bedacht. Ein weiterer Auszug: "Auch die im erwähnten Artikel unterstellten und von zwei ehemaligen freischaffenden Leuten offensichtlich selber durchgeführten, äusserst fragwürdigen Recherchemethoden missbilligt die Agentur ausdrücklich. Nichts desto trotz: Die CMK Images nimmt die erhobene Kritik ernst. Sie wird diese intern genauestens prüfen. Sollte sich dabei herausstellen, dass sich aktuelle oder frühere Mitarbeitende von CMK widerrechtlich verhalten haben sollten, wird die CMK‐Leitung entsprechende Gegenmassnahmen ergreifen. Derzeit bestehen jedoch keinerlei Hinweise auf ein widerrechtliches Verhalten seitens der CMK."
 

 
Aus Sicht der CMK kann es ja auch kein eigenes, widerrechtliches Verhalten gegeben haben, weil die Verantwortung subtil auf die zwei Ex-Mitarbeiter geschoben wird, die ohnehin frei gearbeitet hätten und ja längst nicht mehr beschäftigt werden. Die ansonsten vorsichtige und ausweichende Wortwahl der CMK passt so gar nicht zu dem, was die "Bunte"-Chefredaktion in ihrer Stellungnahme formuliert: "Die CMK, namentlich Stefan Kiessling, hat der 'Bunte'-Chefredaktion versichert, dass die im 'Stern' beschriebenen Recherchemethoden nicht angewendet wurden (siehe dazu auch Pressemitteilung der CMK)." Aus der CMK-Pressemitteilung jedenfalls geht das nicht hervor. Und wieso sollte Kiessling eine solche entlastende Aussage gegenüber der "Bunte" tätigen, aber in der CMK eigenen Mitteilung für die Öffentlichkeit nicht ähnlich klar formulieren?

Klare Antworten stehen also weiterhin aus. Stattdessen feuert Hubert Burda Media staatstragend und beinahe erfolgreich ablenkend mit dem Argument der Pressefreiheit gegen Kritiker und amüsiert nebenbei mit der Annahme, dass die Zukunft unseres Landes durch das Liebesleben von Franz Müntefering gefährdet sein könnte. Diese Sicht auf die eigene People-Berichterstattung trägt doch eine gewisse Selbstüberschätzung in sich.