"Ninja Warrior Germany" ist seit Jahren ein Erfolg für RTL, mit dem Format hat man ein ganz neues Genre im Fernsehen etabliert. Und weil Hunde im Fernsehen immer funktionieren (fragen Sie mal Martin Rütter), hat man bei RTL lange überlegt, wie eine Kombination aus beidem aussehen könnte. Herausgekommen ist "Top Dog Germany - Der beste Hund Deutschlands". Nicht zu verwechseln übrigens mit dem gleichnamigen Vox-Format aus dem Jahr 2006. Während die Vierbeiner damals auch zur Modenschau und zum Intelligenztest mussten, erinnert die 2021er Version tatsächlich mehr an "Ninja Warrior Germany". 

Das liegt auch an dem Personal, das die Show vor der Kamera stemmt. Mit Jan Köppen, Frank Buschmann und Laura Wontorra sind das nämlich genau die drei, die auch die Physical Gameshow bei RTL zum Erfolg machen. Das hat den Vorteil, dass sich von Beginn an alles sehr vertraut anfühlt. Wontorra, Buschmann und Köppen brauchen keine Eingewöhnungszeit, sie harmonieren auf Anhieb sehr gut. Aber auch sonst liegt der Vergleich mit den "Ninjas" nahe, denn die Hunde müssen mit ihren Herrchen oder Frauchen einen Parcours möglichst schnell überwinden. 

Und das ist in weiten Teilen sehr unterhaltsam, weil die Hunde vor allem eins sind: unberechenbar. Da sind dann auch welche mit dabei, denen die Hürden und Hindernisse ziemlich egal sind und sich lieber darauf konzentrieren, möglichst viele Leckerlies abzustauben. Die Bandbreite an Hunden ist bei "Top Dog Germany" groß: Da gibt es Hunde, die aussehen wie Braun- oder Eisbären, andere dienen als Epilepsiewarnhund und einer der Hunde ist taub und reagiert daher nur auf Zeichen. 

Top Dog Germany © Screenshot RTL Jan Köppen und Frank Buschmann moderieren "Top Dog Germany", Laura Wontorra (hier nicht im Bild) führt die Interviews mit den Herrchen und Frauchen.

Weil Tierliebhaber immer ein besonders kritisches Publikum sind, haben RTL und die zuständige Produktionsfirma RTL Studios vorgesorgt. Eine Tierärztin ist immer am Set und sie erklärt ganz zu Beginn auch pflichtgemäß, dass alle Hunde vorab gecheckt wurden. Überhaupt legt man in der Show sehr viel Wert auf die Feststellung, dass hier kein Tier zu irgendetwas gezwungen wird. 

Und weil man das auch sieht, macht die Show mächtig Spaß. Besonders gut wird’s immer dann, wenn die Vierbeiner ihren eigenen Kopf entwickeln oder aber eben zeigen, was man mit viel Training alles erreichen kann. Hoffen kann man nur für die Hunde und alle Teilnehmenden, dass die Crew das Set nach jedem Durchgang gründlich säubert. Denn es kann durchaus vorkommen, dass ein Hund, der an einem Ring ziehen soll, diesen einfach nur abschleckt. Faszinierend ist, wie konzentriert die allermeisten Hunde sind - trotz der vielen Ablenkungen im Studio. Seien es neue Gerüche, ein Kamerakran, ein Kamermann auf einem Segway oder die vergleichsweise vielen Menschen in dem großen Studio - Möglichkeiten zur Ablenkung gibt’s genügend. 

Wettbewerb ja, aber nicht so verbissen

Die Vergleiche zu "Ninja Warrior Germany" sind gewollt und werden auch immer wieder von Wontorra, Buschmann und Köppen gezogen. Und teilweise sind die Hunde sogar besser als die Ninjas: Während die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Physical Gameshow manchmal sehr verbissen und angestrengt wirken, stehen bei "Top Dog Germany" Spaß und gute Laune im Fokus. Und anders als bei den "Ninjas", gibt es auch viele lustige Momente. Immer wenn es die Hunde beispielsweise mit Wasser zu tun bekommen, ist es höchst unterhaltsam. 

Den Wettbewerbsgedanken verliert "Top Dog Germany" nie, er steht aber nicht so penetrant im Vordergrund wie bei anderen Shows. Am Ende geht's aber natürlich auch für Herrchen und Frauchen um den Sieg: In jeder Vorrundenshow erhält das erfolgreichste Gespann 5.000 Euro, von denen 1.000 an eine Tierschutzorganisation gehen. Wer das Finale für sich entscheidet, erhält 25.000 Euro, davon gehen 5.000 an einen guten Zweck. 

Letztendlich ist "Top Dog Germany" aber nicht nur eine Shows für Menschen, die Hunde mögen. Hier werden alle ihren Spaß haben, die etwas mit Tieren anfangen können. Und auch solche, die bislang keine Berührungspunkte mit Vierbeinern hatten, können einiges lernen. Und sei es nur, dass ein afghanischer Windhund nach einem Wasserbad ziemlich ulkig aussieht. 

Disclaimer: Der Autor dieses Textes besitzt zwei Katzen und hatte mit Hunden bislang eigentlich nie etwas zu tun. Vielleicht wird sich das nun ändern. 

RTL zeigt sechs Folgen von "Top Dog Germany - Der beste Hund Deutschlands" ab sofort immer freitags ab 20:15 Uhr. Die zweite Ausgabe läuft ausnahmsweise schon am kommenden Samstag, den 25. Juli.