Ab sofort ist bei RTLzwei wieder eines der größten Zugpferde des Senders zu sehen. Am Mittwoch startet zur besten Sendezeit die neue Staffel von "Kampf der Realitystars". Das von Banijay produzierte Format erreichte in Staffel eins durchschnittlich etwa 8 Prozent Marktanteil. Ein Jahr später waren es sogar rund 9 Prozent. Und das sind nur die ungewichteten Werte, normalerweise legte die Show durch zeitversetzte Nutzung immer noch eine Schippe drauf. Nun geht es weiter und es gibt keinen Grund, wieso der Erfolg in diesem Jahr ausbleiben sollte. 

Ich würde an dieser Stelle aber gerne einmal über einen Punkt an dem Format sprechen, der mich schon seit 2020 stört: Cathy Hummels. Damals, bei Staffel eins, war es für die Influencerin noch der erste große Moderationsjob. Und leider hat sie sich bis heute kaum weiterentwickelt. Ihre Moderationen sind ein Schlag ins Gesicht für jeden professionellen Moderator bzw. professionelle Moderatorin. Bei "Kampf der Realitystars" agiert Cathy Hummels als eine Art Roboter, der auswendig gelernte Sätze aufsagt und so überhaupt nicht spontan auf Gesagtes der Promis eingehen kann. Das dürfte nicht selten für Überstunden bei den Cuttern von Banijay sorgen. Hier und da können aber auch sie harte Schnitte und Übergänge in den Moderationen nicht verhindern.  

Eigentlich braucht das RTLzwei-Format gar keine Moderatorin. Die teilnehmenden Promis tragen den "Kampf der Realitystars" auch ganz alleine ziemlich gut. Doch aus unerfindlichen Gründen hatte man sich vor nunmehr zwei Jahren bei RTLzwei dazu entschieden, mit Cathy Hummels einen vermeintlich großen Namen zu verpflichten. Seither führt sie durch die "Stunde der Wahrheit", also jenen Teil der Sendung, in dem es eine Art Aussprache zwischen den Kandidatinnen und Kandidaten gibt und letztlich auch ein Promi rausgeschmissen wird. 

Victoria Swarovski zeigt, wie es auch gehen kann

Nun ist es ja nicht selten, dass sich junge und recht unerfahrene Personen erst einmal einfinden müssen in ihr neues Metier. Victoria Swarovski machte in ihrer ersten "Let’s Dance"-Staffel auch keine sonderlich gute Figur, aber sie hat an sich gearbeitet und mittlerweile ist sie ein festes, etabliertes Mitglied im Team der Tanzshow, die routiniert durch die Liveshows führt. 

Nicht so bei Cathy Hummels, wie man ab diesem Mittwoch wieder eindrucksvoll bestaunen kann. Die Moderatorin löst mit ihren Stehsätzchen ("Wer langweilt, der fliegt", "Streng dich an, um zu gewinnen!") immer dieses unwohle Gefühl aus, dass sie die Sendung, die da gerade gezeigt wurde, nicht verfolgt hat. Stattdessen hat ihr vermutlich irgendein Redakteur vor der Moderation kurz ein paar Infos auf ihre Kärtchen geschrieben. Daraus bastelt sich Hummels dann irgendwelche banalen Fragen und arbeitet diese ab, ohne auch nur ein klitzekleines Gefühl für die Situation zu haben. 

Nehmt ihr die Moderationskarten weg!

Hummels wirkt insgesamt wie ein riesiger Fremdkörper in der Realityshow, die RTLzwei und Banijay normalerweise locker-lustig inszenieren und sich auch mal selbstironisch geben. Im Off sowie in den Bauchbinden ("Schäfer Heinrich: Hofft auf Inka Bause oder Shaun das Schaf") lässt man nur selten einen schlechten Wortwitz aus und weil man das durchzieht, ist es eine stimmige Sache. Cathy Hummels scheint jedoch zu glauben, eine bierernste Veranstaltung zu moderieren. Das unterstreicht sie auch regelmäßig durch ihre unnatürliche Betonung von bestimmten Worten. In der "Stunde der Wahrheit" wirkt die Moderatorin aufgeregter als die Promis, um die es eigentlich geht. 

Vielleicht wäre es ein erster Schritt, Cathy Hummels die Moderationskarten wegzunehmen, an denen sie sich so festklammert. Denn ganz ehrlich: Wer mit Elena Miras, Ronald Schill, Sharon Trovato und Schäfer Heinrich kein Gespräch ohne Spickzettel führen kann, ist sowieso fehl am Platz. Zuletzt hatte sich Jörg Kachelmann bereits um den Job von Hummels beworben (allerdings bei der falschen Produktionsfirma). Das große Problem brachte er aber treffsicher auf den Punkt: "Das freie Sprechen ist eine Fertigkeit, die vielen Formaten gut täte." Das trifft auch auf das sonst sehr unterhaltsame "Kampf der Realitystars" zu. 

"Kampf der Realitystars" ist ab sofort jeden Mittwoch ab 20:15 Uhr bei RTLzwei zu sehen.