In Unterföhring scheint man großen Spaß daran gefunden haben, sich selbst zu kopieren. Nicht anders ist es zu erklären, dass nach "Local Hero" und "Mission: Job Unknown" am Sonntagabend mit "Die Unschlagbaren" der nächste "Duell um die Welt"-Klon den Weg ins Programm schaffte. Und wie das eben mit Kopien so ist, so kommt auch dieser Aufguss nicht an das Original mit Joko und Klaas heran. Immerhin: Der Unterhaltungswert der RedSeven-Produktion, der ProSieben noch den Untertitel "Wer besiegt die Stars?" mit auf den Weg gegeben hat, wirkt deutlich stimmiger als die beiden anderen Klone.

Und doch fühlt man sich bei so vielen ähnlich gelagerten Formaten ein Stück weit in einer Dauerschleife gefangen. Mal ist es Jenke von Wilmsdorff, der sich als Mariachi-Sänger probiert, ein anderes Mal bekommt Mario Basler von Mariachi-Sängern das Leben schwer gemacht. Mal duelliert sich Basler mit Oliver Pocher in mehr oder weniger fernen Ländern, ein anderes Mal duelliert sich Pocher mit einem unbekannten Herausforderer in Thailand. Letzteres wird übrigens erst kommende Woche bei "Die Unschlagbaren" zu sehen sein, weil in der ersten Folge zunächst seine Ehefrau Amira bei einer Art Futter-Duell um die Welt in einem italienischen Labyrinth fast bis um Umfallen essen musste, um einen Punkt zu erspielen.

Zuvor konnte das ProSieben-Publikum bereits Zeuge werden, wie Team-Chef Joachim Llambi, der als eine Art Konstante in sämtlichen Folgen der neuen Show dabei sein wird, in Österreich daran scheiterte, über eine wackelige Brücke eine Schlucht zu überwinden, wo er mit einer speziellen Blockflöte ein paar Töne hätte anstimmen sollen. Und auch Evelyn Burdecki verlor direkt zu Beginn gegen eine Herausforderin - im "ersten Unterwasserbiathlon der Menschheitsgeschichte", wie der Off-Sprecher das Spektakel nannte. Dass es Burdecki überhaupt schaffte, einen Schuss abzugeben, überraschte durchaus, immerhin schien es zunächst, als höre sie das Wort Biathlon zum ersten Mal. "Wie das Bier - und dann lon?", fragte sie ihre Trainerin ungläubig, um später, nach diversen Übungsstunden, folgende Feststellung zu Protokoll zu geben: "Mein Gehirn war auf Hochtouren!"

Die Unschlagbaren © ProSieben Joachim Llambi, sonst Juror bei "Let's Dance", hängt bei ProSieben in den Seilen.

Das alles ist gut gefilmt und bisweilen erkennbar aufwendig umgesetzt, in einigen Momenten sogar wirklich unterhaltsam, läuft aber eben alles nach einem inzwischen wohl bekannten Systematik ab. Erst wiegen sich die Kandidatinnen und Kandidaten mit einer vermeintlich leichten Aufgabe in Sicherheit - und dann folgt die böse Überraschung, weil sich das simple Flötespielen plötzlich als alpine Herausforderung entpuppt oder der Biathlon-Wettkampf im Meer vor Malta mit einer Harpune absolviert werden muss, was den Promis wiederum den Angstschweiß auf die Stirn kommen lässt. Ganz so, wie man derartige Situationen erst bei Joko und Klaas und später bei ihren prominenten Teams schon zur Genüge gesehen hat.

Nach drei von sechs Duellen, die das Promi-Team gegen ein Team aus Normalos (oder um im ProSieben-Sprech zu bleiben: "ganz normale Menschen mit richtigen Jobs") absolvieren musste, liegen die titelgebenden "Unschlagbaren" übrigens knapp hinten. Bis zur Auflösung, welche Mannschaft sich am Ende Weltmeister nennen darf (oder war das eine andere Sendung?!), müssen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer noch ein paar Tage gedulden. Bleibt nur zu hoffen, dass in der Fortsetzung nicht wieder ein Mariachi-Spieler auftauchen wird. Oder dass irgendjemand bei ProSieben mal wieder eine andere Format-Idee hat.

"Die Unschlagbaren - Wer besiegt die Stars?", sonntags um 20:15 Uhr, ProSieben