Logo: RTL; Grafik: DWDL.deAm kommenden Wochenende startet die Formel 1 in die neue Saison. In diesem Jahr muss RTL, das die Rennserie überträgt ohne, das Zugpferd Michael Schumacher auskommen, der nach seinem siebten WM-Sieg im vergangenen Jahr seine Karriere beendete. Seine Siege waren es, die das Motorsportspektakel in Deutschland populär gemacht haben. Im Interview mit dem "Tagesspiegel" gab RTL-Sportchef Manfred Loppe einen Ausblick, wie der Sender dennoch die Massen vor die Bildschirme bewegen will - beim ersten Rennen gar zu nachtschlafender Zeit um vier Uhr Morgens.

Wichtigste Neuerung: Michael Schumacher geht den Fans nicht ganz verloren. Er bleibt in einer Satire-Rubrik erhalten: "Als Knetgummimännchen. Real wäre noch schöner, aber man muss ja noch Ziele haben", so Loppe im "Tagesspiegel". Zwar sei man darauf eingestellt, dass das Interesse der Zuschauer nachlassen könnte, es gäbe allerdings in Fachkreisen auch die Erwartung, dass das genaue Gegenteil der Fall sein könnte.
 


Dennoch hat RTL die Werbepreise nach unten angepasst. "Sie wurden für diese Saison um 20 Prozent gesenkt", so Loppe. Auch inhaltlich wird es in der Gestaltung der Sendung Veränderungen geben. "Nach drei Jahren haben wir ein neues Design, durch das sich der Gesamtauftritt unserer Formel 1-Berichterstattung komplett verändern wird", kündigt Loppe an. So will man nun reale Bilder der Fahrer mit 3D-Animationen kombinieren. "Alles ist nun sehr dynamisch und farbintensiv. Formel 1 ist Hightech, superschnell, mit viel Power - darum geht's", sagt Manfred Loppe im "Tagesspiegel".

Eine Entscheidung hinsichtlich eines weiteren Engagements von RTL beim Skispringen ist noch nicht gefallen, wie Loppe erklärt. "Wir haben nicht vor, aufzugeben. Wir analysieren gerade die Ergebnisse dieses Winters, den es ja nicht richtig gegeben hat". Wenn am 23. März die Bieterfrist für die Übertragungsrechte endet, gehe er davon aus, dass RTL ein Angebot abgeben werde.
 
Auch an der Übertragung der Fußball-Europameisterschaft in Österreich und Schweiz ist der Sender "sehr interessiert" und möchte "eine gute Rolle spielen". Bereits in den kommenden Wochen könnte eine Entscheidung für ein Engagement fallen. Neben Formel 1, Wintersport, Fußball und Boxen sieht der RTL-Sportchef bei keiner weiteren Sportart Potenzial für seinen Sender.