Das ZDF hat Kritik an seiner Berichterstattung über den CDU-Parteitag zurückgewiesen. Ein in der "heute"-Ausgabe vom Montag gezeigter Ausschnitt hatte in den sozialen Netzwerken für Unmut gesorgt. Zu sehen waren am Ende des Berichts Delegierte, die skeptischen Blickes mit verschränkten Armen auf ihren Plätzen sitzen, ehe von "trotziger Zustimmung" zu Absage von CDU-Chef Friedrich Merz an eine mögliche Zusammenarbeit mit der AfD die Rede war. Tatsächlich hatte es nach Merz' Aussagen über die AfD im Saal sogar Jubel gegeben.

CDU-Politiker Nathanael Liminski, Medienminister und Staatskanzleichef in Nordrhein-Westfalen, kritisierte das Vorgehen. Dabei handle es sich "nicht um eine kleine Unsauberheit oder um ein zufälliges Versehen, sondern um eine bewusste Falschdarstellung", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Hier wird die Realität dieses Parteitags ins komplette Gegenteil verdreht und der Zuschauer hart getäuscht. Das ist ein handfester Verstoß gegen jegliche journalistische Grundsätze und ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich für einen starken und breit akzeptierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk einsetzen."

Der Sender müsse nun erklären, "welche Konsequenzen er aus diesem Fall zieht", sagte Liminski, der als Mitglied des Fernsehrats auch in dem Gremium über den Vorgang sprechen will. Beim ZDF kann man die Kritik hingegen nicht nachvollziehen. Man weise den Vorwurf der Manipulation "scharf zurück", erklärte der Sender laut "FAZ". So sei die "Jubel-Szene" sehr wohl enthalten gewesen. "Sie leitet den O-Ton Merz ein mit den Worten: 'Stehende Ovationen' und 'demonstrative Unterstützung' und macht die große Zustimmung für Friedrich Merz somit sehr deutlich." Zugleich werde die Zustimmung für Merz' Kurs in der Migrationspolitik deutlich und im Hintergrund der gezeigten O-Töne sei der Applaus für Merz "sehr klar" zu hören.

Ohnehin vermittelten schon der Teaser des Beitrags und der Titel - "CDU zeigt sich geschlossen" - einen zutreffenden Eindruck vom Parteitag der CDU, erklärte das ZDF.