Die Menschen in Deutschland haben im Jahr 2024 im Durchschnitt täglich zehn Stunden und 53 Minuten mit der Nutzung von Medien verbacht. Das geht aus der aktuellen Mediennutzungsanalyse des Privatsenderverbands Vaunet hervor. Audio- und audiovisuelle Inhalte machten demnach fast 90 Prozent der gesamten Nutzung aus. Gegenüber dem Vorjahr war die gesamte Mediennutzung damit leicht um acht Minuten rückläufig

Die Audio- und audiovisuelle Mediennutzung hat jedoch in in den vergangenen zehn Jahren eine dynamische Entwicklung erlebt - mit einem Plus von 14 Prozent legte dieser Bereich seit 2015 um weit mehr als eine Stunde zu. Wachstum ist weiterhin in den Segmenten Online-Video, Musikstreaming aber insbesondere auch Podcasts zu verzeichnen. Den Löwenanteil in Höhe von über 64 Prozent an der Audio- und audiovisuellen Mediennutzung machte im Jahr 2024 weiterhin die lineare Radio- und Fernsehnutzung aus.

Die Mediennutzung ändert sich jedoch im Tagesverlauf sehr stark. So erreicht das Radio in den Morgenstunden und über den Vormittag hinweg im Zeitraum zwischen 6 und 12 Uhr Spitzenwerte bis zu einer durchschnittlichen Reichweite von 34 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren. Die TV-Nutzung liegt hingegen bis zum Mittag bei unter zehn Prozent der Bevölkerung. Ab dem Nachmittag nimmt die TV-Reichweite stetig zu und steigert sich innerhalb der Abendstunden enorm. Am Abend zwischen 20 und 24 Uhr erreicht Fernsehen eine Reichweite von 63 Prozent und ist damit das meistgenutzte Medium.

"Besonders stark bleibt die Nutzung klassischer Medien", fasst Johannes Leibiger, Leiter Medienwirtschaft & Forschung des Vaunet, die Ergebnisse zusammen. "Radio und Fernsehen vereinen mit 57 Prozent weiterhin den größten Anteil der Mediennutzung auf sich. Gleichzeitig wächst die Nutzung von Audio- und Video-Inhalten im Internet und macht inzwischen ein Viertel der gesamten Medienzeit aus."

"Die intensive Nutzung zeigt die große wirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz von privaten Audio- und audiovisuellen Medien", so Vaunet-Geschäftsführer Frank Giersberg, der damit zugleich einen Appell an die Politik verbindet: "Mit ihren journalistischen Qualitätsinhalten wirken sie den Gefahren von Desinformation im demokratischen Meinungsbildungsprozess verlässlich entgegen. Das ist gerade angesichts der Entwicklungen im internationalen Tech-Plattform-Bereich wichtiger denn je. Damit sie diese Rolle weiter ausfüllen können, brauchen sie einen fairen Wettbewerbsrahmen und müssen ihre Refinanzierungsgrundlagen erhalten und weiterentwickelt werden."

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