Donald Trump setzt viele US-Unternehmen aktuell unter Druck, dazu gehören vor allem auch große Unterhaltungskonzerne wie Disney. Dort hatte man in den vergangenen Jahren eingeführte und ausgebaute Diversitätsprogramme zuletzt merklich zurückgefahren, gerade erst schreckte der US-Präsident die Branche mit einer Zoll-Ankündigung auf (DWDL.de berichtete). Und ganz nebenbei muss man sich bei Disney nach einem Nachfolger von CEO Bob Iger umsehen. Nun hat dieser Iger aber erst einmal die Geschäftszahlen für das jüngste Quartal vorgelegt - und damit wusste er trotz der vielen Probleme zu überzeugen. 

So konnte Disney seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal um sieben Prozent auf 23,6 Milliarden US-Dollar steigern. Der Gewinn lag demnach bei 3,28 Milliarden Dollar, nachdem vor einem Jahr noch 20 Millionen Dollar Verlust in den Büchern standen. Sehr gegensätzliche Entwicklungen gab es erneut in der Entertainment-Sparte: Während die klassischen, linearen Sender einen Umsatzrückgang in Höhe von 13 Prozent verbuchten, legte das Direct-to-Consumer-Geschäft, also allen voran Disney+ und Hulu, um 8 Prozent zu.

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Im Bereich Streaming musste Disney zuletzt mit sinkenden Abo-Zahlen kämpfen, da man die Preise rund um den Globus angehoben hatte. Diesen Trend konnte man im abgelaufenen Quartal wieder umkehren: So legte Disney+ im Vergleich zum Vorquartal um 1,4 Millionen neue Kundinnen und Kunden auf insgesamt 126 Millionen zu. Zusammen mit Hulu kommt Disney+ sogar auf 180,7 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten (+2,5 Millionen). 

Das Streaminggeschäft, das in den vergangenen Jahren lange hohe Verluste eingefahren hatte, brachte dem Konzern so einen operativen Gewinn in Höhe von 336 Millionen Dollar ein. Hier zeigt der Trend also in die richtige Richtung, im Vorjahresquartal waren es nur 47 Millionen. Die linearen Sender steigerten ihr operatives Ergebnis auf 769 Millionen Dollar bei einem wie bereits erwähnten Umsatzeinbruch auf 2,42 Milliarden. Der Streaming-Umsatz betrug 6,12 Milliarden. Dieser Vergleich zeigt sehr schön, wie groß die Cash Cow TV noch immer ist. 

Auch das Geschäft mit den Freizeitparks und Kreuzfahrten lief prächtig, hier verzeichnete Disney im abgelaufenen Quartal ein Umsatzplus in Höhe von 6 Prozent. Das operative Ergebnis lag bei 2,49 Milliarden Dollar - das entspricht einem Plus von 9 Prozent. Angesichts der starken Zahlen hob Disney auch seine Prognose für das laufende Jahr an. An der Börse hat das für gute Stimmung gesorgt, die Disney-Aktie legte nach der Vorlage der Zahlen kräftig zu.