Die RTL Group hat ihre Geschäftszahlen für das erste Quartal 2025 vorgelegt - und die unterstreichen, dass es schwierige Monate für das Unternehmen waren. So verzeichnete man einen Umsatzrückgang in Höhe von 2,0 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro, organisch lag das Minus sogar bei 5,6 Prozent. Die Entwicklung des Ergebnisses können wir an dieser Stelle nicht beleuchten, die RTL Group veröffentlicht für das erste Quartal wie schon in der Vergangenheit nur Umsatzzahlen und keine zu Gewinn oder Verlust. 

Den Umsatzrückgang führt die RTL Group einerseits auf geringere TV-Werbeumsätze sowie ein schwächeres Fremantle-Geschäft zurück. Hier lohnt sich jedoch ein Blick ins Detail, zunächst zu den Werbeeinnahmen: Während der TV-Werbeumsatz von 528 auf 507 Millionen fiel, stiegen die digitalen Werbeumsätze von 80 auf 103 Millionen Euro. Der RTL Group gelang es also, das TV-Minus durch ein Digital-Plus auszugleichen. Weil auch die sonstigen Werbeeinnahmen (u.a. Radio und Print) halbwegs stabil blieben, lag der Gesamt-Werbeumsatz im ersten Quartal bei 685 Millionen Euro - und damit auf dem Niveau des Vorjahres. 

Größere Probleme macht derweil erneut das Produktionsgeschäft rund um Fremantle. Hier ist der Umsatz im ersten Quartal um 5,6 Prozent auf 373 Millionen Euro gesunken. Als Grund nennt die RTL Group hier sehr klar "Budgetkürzungen bei Streaming-Diensten und TV-Sendern". Und hätte man die Asacha Media Group im vergangenen Jahr nicht übernommen, wäre das Minus wohl noch höher ausgefallen. Am mittelfristigen Ziel, 3 Milliarden Euro jährlich mit dem Produktionsgeschäft zu erzielen, hält man fest. Dabei setzt man auch weiterhin auf Übernahmen. Ursprünglich war dieses Ziel schon für 2025 angedacht, daraus wird aber wohl nichts. 

Weiter sehr dynamisch wachsen bei der RTL Group die Streamingumsätze, noch befinden sich diese aber auf einem recht überschaubaren Niveau. So ging es hier in diesem Bereich im ersten Quartal um 29,1 Prozent auf 111 Millionen Euro nach oben. Grund dafür sind einerseits mehr Abonnentinnen und Abonnenten bei RTL+ in Deutschland, aber auch höhere Preise, die diese zahlen müssen. RTL+ kommt mittlerweile auf 6,2 Millionen zahlende Kundinnen und Kunden, insgesamt verzeichnet die RTL Group über alle Länder hinweg 7,1 Millionen Abonnenten. 2026 soll das Streaminggeschäft erstmals profitabel betrieben werden. Der Distributionsumsatz lag im ersten Quartal bei 88 Millionen Euro und damit auf dem Niveau des Vorjahres. 

Thomas Rabe, Chief Executive Officer der RTL Group, sagt: "Die RTL Group ist solide in das Jahr 2025 gestartet und verzeichnet mehr als sieben Millionen zahlende Streaming-Abonnenten – ein Plus von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Streaming- und die digitalen Werbeumsätze sind jeweils um 29 Prozent gestiegen und haben damit die geringeren Einnahmen aus der TV-Werbung ausgeglichen. Wir sind auf dem besten Weg, im Jahr 2026 im Streaming-Geschäft profitabel zu werden. Unser weltweites Inhaltegeschäft Fremantle macht gute Fortschritte bei der Entwicklung neuer IP-Rechte und dem raschen Einsatz von künstlicher Intelligenz. Der Start des neuen, auf KI fokussierten Labels Imaginae Studios unterstreicht dies nachdrücklich."

Trotz der Tatsache, dass die Geschäfte aufgrund des geopolitischen und makroökonomischen Umfelds schwer vorherzusagen seien, hat die RTL Group ihre Prognose nun vorerst bestätigt - allerdings mit der Einschränkung, dass sich die TV-Werbeumsätze so entwickeln wie erwartet. So will man den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr auf 6,45 Milliarden Euro steigern, das Adjusted EBITA soll auf 780 Millionen Euro anwachsen. "Sollten die Werbeeinnahmen in den kommenden Monaten hinter den Erwartungen zurückbleiben, würden wir entsprechend Kosten senken. Wir sind zuversichtlich, dass sich das von der neuen Bundesregierung angekündigte Investitionsprogramm mittelfristig positiv auf das Bruttoinlandsprodukt, den privaten Konsum und die Werbeausgaben auswirken wird", sagt CEO Thomas Rabe. 

Bertelsmann steigert Umsatz

Ungeachtet der Tatsache, dass bei der RTL Group der Umsatz im ersten Quartal gesunken ist, konnter Bertelsmann im gleichen Zeitraum seinen Umsatz um 2,9 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro steigern. Organisch lag das Wachstum immerhin noch bei 1,8 Prozent. Treiber dieser Entwicklung waren Penguin Random House, Arvato Group, Bertelsmann Education Group und Bertelsmann Investments. Thomas Rabe, gleichzeitig auch Bertelsmann-Boss, sagt: "Der Jahresauftakt verlief vielversprechend. Bertelsmann blickt dank seiner breiten geschäftlichen und geografischen Aufstellung auf ein gutes erstes Quartal mit fortgesetztem Umsatzwachstum zurück. Die Investitionen in unsere Boost-Strategie machen sich zunehmend bemerkbar."