Den Ort und den Zeitpunkt für ihre Pressekonferenz hat die Deutsche Telekom geschickt gewählt. Am Tag vor dem Finale des DFB-Pokals sind bekanntlich zahlreiche Sportjournalisten in Berlin. Tatsächlich hat das Unternehmen eine große Nachricht von der alten in die neue Hauptstadt mitgebracht, auch wenn deren Kern bereits einige Tage zuvor durchgesickert ist. Es geht um die Fußball-Weltmeisterschaft 2026, deren Rechte die Telekom vollumfänglich erworben hat.
Mit 104 Spielen fällt der Umfang der WM, die in den USA, Kanada und Mexiko ausgetragen wird, so üppig aus wie nie zuvor, weshalb es bereits als ausgeschlossen galt, dass ein Free-TV-Anbieter alleine sämtliche Übertragungen stemmen würde. Tatsächlich ist davon auszugehen, dass auch die Telekom nicht auf alleinige Exklusivät pochen wird - schon bei vergangenen Welt- und Europameisterschaften schloss man Deals mit ARD, ZDF und RTL, sodass die teuren Rechte-Pakete letztlich wohl alle Partner zufriedengestellt haben dürften.
Dass die Telekom an diesem Freitag vom "größten WM-Paket aller Zeiten" spricht, hängt allerdings nicht nur mit der besagten Weltmeisterschaft im kommenden Jahr zusammen. Tatsächlich umfasst das Paket sogar 272 Spiele, weil zusätzlich auch noch die Frauen-Weltmeisterschaft 2027 sowie die U20-Weltmeisterschaften der Junioren 2025 und 2027 im FIFA-Deal enthalten sind. Wie viel sich die Deutsche Telekom die Medienrechte kosten lässt, ist nicht bekannt. Dass es sich um ein Schnäppchen handelt, darf gleichwohl bezweifelt werden.
"Sprint über eine Marathon-Distanz"
Die Verantwortlichen der Telekom äußerten sich nicht zuletzt angesichts des Paket-Umfangs zufrieden. "Wir freuen uns, dass uns dieser Rechte-Coup gelungen ist", sagte etwa Wolfgang Metze, Geschäftsführer Privatkunden. "Unsere erfolgreiche Reise mit MagentaTV bekommt eine vierteilige Fortsetzung - das ist eine großartige Nachricht für unsere Kundinnen und Kunden." Zugleich versprach er, man werde die Emotionen von USA, Mexiko, Kanada und Brasilien, dem Ausrichter der Frauen-WM, "nach Deutschland transportieren".

Klar ist schon jetzt, dass Johannes B. Kerner bei der Weltmeisterschaft im nächsten Jahr erneut als Moderator für MagentaTV vor der Kamera stehen wird. Auch Wolff Fuss ist als Kommentator wieder an Bord. "Wir wollen Konstanz in unserem Team haben", erläutert Arnim Butzen. Der Grundstein ist also gelegt. Doch es bleibt noch viel zu tun bis zum Anpfiff. "Es ist ein XXL-Turnier und dafür braucht man die Nationalmannschaft der TV-Experten. Die werden wir zusammenstellen", so Butzen.
Und abeits dessen bleibt ja nicht zuletzt jetzt auch noch viel Arbeit mit Blick auf die Verhandlungen mit interessierten Free-TV-Partnern. Man sei "offen für Gespräche" und habe in den letzten Tagen auch schon einige Anfragen erhalten, so Butzen. Nötig ist das ja nicht nur aus Gründen der Refinanzierung, sondern auch weil die Spiele der deutschen Nationalmannschaft ebenso wie Eröffnungsspiel, Halbfinals und Finale aus gesetzlichen Gründen im Free-TV gezeigt werden müssen.