Eigentlich hatten NDR und BR für diesen Mittwoch die zweite Ausgabe ihres neuen Reportagemagazins "Klar" angekündigt, doch deren Veröffentlichung lässt nun überraschend auf sich warten - was auch deshalb ungewöhnlich ist, weil neben der Verbreitung in der Mediathek auch eine lineare Ausstrahlung im NDR Fernsehen geplant war. Dort lief am Mittwochabend anstelle von "Klar" aber bloß die Wiederholung eines Best Ofs von "extra 3".
Ist das Magazin also bereits nach der umstrittenen ersten Ausgabe abgesägt worden? Offenkundig nicht. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" verwies der NDR darauf, dass "der Aufwand z.B. für die Presseanfragen" nach der Sendung "mehr Zeit in Anspruch genommen" habe als geplant. Aus diesem Grund habe die Redaktion um eine Verschiebung der zweiten Folge auf den 11. Juni gebeten - jenen Tag also, an dem eigentlich schon die dritte Ausgabe laufen sollte.
Veränderungen am Format sollen jedoch nicht vorgenommen werden. "Das Konzept wird in der Pilotphase beibehalten", erklärte der NDR und verwies darauf, dass eine Evaluation "wie üblich nach Abschluss der Pilotphase" erfolgen so. Angekündigt waren zunächst drei Folgen von "Klar" - nachdem sich die erste Ausgabe mit dem Thema Migration auseinandersetzte, soll es in den beiden weiteren Ausgaben um die Themenfelder Bauern und Wirtschaft gehen.
"Klar" hat es sich zur Aufgabe gemacht, "große Streitfragen" aufzugreifen, "die in der Mitte der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden". Nach der Premieren-Folge hatte es prompt scharfe Kritik gegeben. So bezeichnete der Verein "Neue Deutsche Medienmacher:innen" die Sendung als "Tiefpunkt in der Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks" und Jan Böhmermann stempelte "Klar" als "rechtspopulistischen Quatsch" ab.