Gerade erst hat Constantin Schreiber seine letzte "Tagesschau" präsentiert, da steht auch schon fest, wohin es den 45-Jährigen zieht. Ab September wird Schreiber Teil des sogenannten "Global Reporters Network" von Axel Springer. Konkret soll er aus New York, vor allem aber aus Tel Aviv über die gesamte Region des Nahen Ostens berichten, unter anderem in Artikeln, Podcasts, TV-Dokumentationen und Talkshows. Seine Stammredaktion bei Springer ist "Welt", allerdings soll er mit seinen Reportagen, Interviews und Recherchen auch für "Bild", "Business Insider", "Fakt", "Onet" und "Politico" arbeiten. 

Springer hatte das Netzwerk im März an den Start gebracht, in dessen Rahmen etwa ein Interview von Paul Ronzheimer mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda entstand, das "Bild", "Politico", "Welt" und "Onet" jeweils mit einem anderen redaktionellen Schwerpunkt veröffentlichten. Durch die enge internationale Zusammenarbeit soll das "Global Reporters Network" aber auch tiefergehende Recherchen liefern, "wie sie einzelne Medien nicht realisieren könnten", heißt es. Neben Ronzheimer gehören auch der stellvertretende "Welt"-Chefredakteur Robin Alexander, die Autorin Ayaan Hirsi Ali, der "New York Times"- Bestsellerautor James Kirchick sowie Tim Röhn, Leiter des Investigativteams von "Welt", "Politico Deutschland" und "Business Insider Deutschland" zum Team. Und künftig eben auch Constantin Schreiber.

"Der Journalismus verändert sich rasant, Persönlichkeit und Marke werden wichtiger. Mit Constantin Schreiber gewinnen wir für das Axel Springer Global Reporters Network einen exzellenten Journalisten, dessen Expertise in Schlüsselthemen wie dem Nahen Osten, Migration und Geopolitik das Angebot aller Medienmarken von Axel Springer bereichern wird", sagte John Harris, der als "Politico"-Chefredakteur aktuell das Netzwerk leitet. Schreiber selbst erklärte: "Die Themen, für die ich seit Jahren als Journalist und Buchautor stehe, sind wichtiger denn je. Ich freue mich darauf, im Rahmen des Global Reporters Network von Axel Springer mit vielen Millionen Nutzern in Europa und den USA Politik und Weltgeschehen mit verschiedenen Formaten zu begleiten und einzuordnen." 

Seit 2017 gehörte Constantin Schreiber zum Team der "Tagesschau", deren Hauptausgabe er seit 2021 regelmäßig präsentierte. Zuvor berichtete er unter anderem für die Deutsche Welle und ntv aus dem Nahen Osten. Für seine frühere Sendereihe "Marhaba - Ankommen in Deutschland" erhielt er den Grimme-Preis. Abseits der "Tagesschau" sah man Schreiber zuletzt auch häufig in Talkshows, zudem sorgte er mit seinen erfolgreichen Büchern immer wieder für Kontroversen.