Es gab Zeiten, in denen einstündige Formate im Privatfernsehen die Regel waren. Doch nachdem die Sender in den vergangenen Jahren dazu neigten, viele ihrer Shows und Dokusoaps zu verlängern, um Kosten zu sparen oder das Publikum besser bei der Stange zu halten, scheint allmählich ein Umdenken stattzufinden - besonders spürbar ist das in Unterföhring, wo ProSieben nach dem Erfolg von "TV total", mit bislang überschaubarem Erfolg, verstärkt dazu übergegangen ist, weitere Einstünder ins Programm zu nehmen.

Demnächst zieht auch Kabel Eins nach. Auf dem bewährten Dokusoap-Sendeplatz am Sonntagabend setzt der Sender ab dem 15. Juni überraschend nicht, wie sonst üblich, auf ein zweistündiges Format, sondern auf zwei einstündige Sendungen. Konkret handelt es sich dabei um "Yes we camp!" und "Zwischen Meer und Maloche" - beide Dokusoaps füllten zuletzt jeweils zwei Stunden Sendezeit, teilen sich nun jedoch den Abend. Konkret meldet sich die Camping-Doku "Yes we camp!" um 20:15 Uhr mit zwölf neuen Folgen zurück, ehe "Zwischen Meer und Maloche" ab 21:15 Uhr Auswanderer begleiten, die ihr Geld dort verdienen, wo andere Urlaub machen. Produziert werden die Sendungen von Banijay Productions und MoveMe.

Felix von Mengden © ProSiebenSat.1/Amelie Niederbuchner Felix von Mengden
"Mit der neuen Auszeit-Strecke bieten wir unseren Zuschauern ab Juni die ideale Mischung aus Eskapismus, guter Unterhaltung und Urlaubsfeeling", sagt Kabel-Eins-Chef Felix von Mengden. Die neue Strategie erklärt er auch mit Blick auf Joyn: "Unsere Reise bei den Eigenproduktionen geht in der Primetime am Sonntag erstmals zu einstündigen Factual-Formaten, so wie es die aktuellen Sehgewohnheiten unserer Zuschauer widerspiegeln." Mit der strategischen Entwicklung passe man sich zudem der "gelernten Formatierung der digitalen Streamingwelt an" und profitiere vom "optimalen Impact" auf den eigenen Streamingdienst Joyn.