Die geplante Entschärfung dreier Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wird am Mittwoch den Sendeablauf von RTL Deutschland in Köln-Deutz massiv beeinträchtigen. Weil das Sendezentrum im Evakuierungsgebiet liegt, werden alle Mitarbeitenden am Kölner Standort, soweit möglich, am Mittwoch aus dem Mobile Office arbeiten, wie eine RTL-Sprecherin auf DWDL.de-Nachfrage erklärte.

Auch das Publikum wird die Auswirkungen der Bombenentschärfung im Programm zu spüren bekommen. Weil das Gebäude bis 8 Uhr final evakuiert wird, entfällt "Punkt 8". Die beiden Frühmagazine "Punkt 6" und "Punkt 7" sollen hingegen nach jetzigem Stand am Mittwoch noch live aus dem Sendezentrum gesendet werden. Anders verfährt RTL allerdings bei seinen weiteren Nachrichtenmagazinen: Die Produktion von "Punkt 12" und "RTL aktuell" sowie des "Nachtjournals" werden ins Berliner RTL-Hauptstadtstudio verlegt. "Alle weiteren Sendungen werden vorab aufgezeichnet, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten", so die Sprecherin zu DWDL.de mit Blick auf "Exclusiv" und "Explosiv". Betroffen ist darüber hinaus der Nachrichtensender ntv, dessen tagesaktuelles Programm ab 7 Uhr in Köln-Ossendorf produziert wird.

Im Bereich der Deutzer Werft waren in der Nähe des rechten Rheinufers am Montag zwei amerikanische 20-Zentner-Bomben und eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe, jeweils mit Aufschlagzündern, entdeckt worden. Dass die Entschärfung erst am Mittwoch stattfinden wird, hängt nicht zuletzt mit der Komplexität zusammen. Weil kritische Infrastruktur betroffen ist, könne man nicht kurzfristiger handeln, heißt es von der Stadt Köln. Für RTL ist es indes keine neue Situation: Erst im April 2024 musste das Sendezentrum in Folge eines Blindgänger-Funds evakuiert werden. Damals hatte der Sender unter anderem "Punkt 12" kurzerhand ins Freie verlegt (DWDL.de berichtete).

Bitter ist die nun geplante Bombenentschärfung nicht zuletzt für die Fachmesse ANGA COM, die nur knapp hinter dem Evakuierungsradius in der Kölnmesse stattfinden wird. Direkte Zufahrten aus der Kölner Innenstadt sind dann nicht möglich. Unklar ist allerdings, für wie lange genau die betroffenen Gebiete etwa für Durchfahrten von Bahnen ohne Halt sowie die Hauptverkehrsachsen für inviduellen Durchgangsverkehr gesperrt sein werden.

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