Schon Ende Januar kündigte RBB-Intendantin Ulrike Demmer an, dass der Sender 22 Millionen Euro allein beim Personal einsparen müsse - umgerechnet sind das 254 Vollzeitstellen in fester und freier Mitarbeit. Dass das nicht ohne spürbare Einschnitte im Programm gehen würde, war also klar. Anfang April legte die RBB-Führung dann ein insgesamt 150 Vorschläge umfassendes Paket vor, welche Maßnahmen im Einzelnen geplant sind.

Sie waren aber nicht in Stein gemeißelt: In den Wochen darauf konnten diese im Intranet kommentiert werden, die Rückmeldungen flossen dann in zwei Workshops ein, bei denen die Anregungen der Belegschaft diskutiert wurden. Ergebnis dieses ganzen Prozesses ist nun, dass einige der ursprünglich geplanten Maßnahmen zurückgezogen oder abgeschwächt wurden. Das Ziel, 22 Millionen Euro bei Personal bzw. Honoraren einzusparen, bleibt aber unverändert.

Jede der rund 500 eingegangenen Hinweise und Anregungen ist nun im Intranet mit einer Antwort versehen worden. Öffentlich gibt der RBB dazu erstmal nur einen groben Überblick. So ist die Kinder-Radiosendung "Ohrenbär" der geplanten Einstellung noch einmal von der Schippe gesprungen und wird erhalten bleiben. Die angekündigte Zusammenlegung der Nachrichten aller RBB-Radiosender wird anders als zunächst geplant nicht vollständig, sondern nur am Wochenende umgesetzt.

Auch die Pläne, das "Heimatjournal" am Wochenende zu Streichen und stattdessen das werktägliche Format "Der Tag" auch auf den Samstag auszuweiten, sind erstmal vom Tisch. Um das Wochenende neu aufzustellen, nimmt man sich mehr Zeit. Seitens des RBB heißt es dazu: "Die Überlegungen für das Vorabendprogramm an Wochenenden im RBB Fernsehen [werden] neu gedacht und aus dem Konsolidierungsprozess herausgenommen."

Unverändert bleibt hingegen der Plan, bei den Hauptausgaben von "Brandenburg Aktuell" und der "Abendschau" um 19:30 Uhr auf die separate Präsentation der Nachrichtenblöcke durch einen zweiten Moderator bzw. eine zweite Moderatorin zu verzichten.

Ulrike Demmer: "Wir haben die Beteiligung ernst gemeint und ernst genommen. Wir haben auf diese Weise die Kompetenz und die Expertise des gesamten Hauses genutzt. Dabei sind nicht nur 'große' Entscheidungen mit Blick auf das Programm wie beim Fernsehvorabend wichtig, sondern auch eine Vielzahl weiterer Veränderungen im Detail, welche unsere Abläufe verbessern werden." Generell will der RBB auch Strukturen verschlanken, Aufwände in Produktion und Verwaltung verringern, Führungsebenen abbauen und Organisationseinheiten zusammenlegen.

Um bei dem geplanten Stellenabbau betriebsbedingte Kündigungen und die Beendigung freier Mitarbeit möglichst zu vermeiden, plant der RBB die Auflegung von Freiwilligen-Programmen zu Vorruheständen oder die einvernehmliche Aufhebung von Arbeitsverhältnissen. Noch steht man hier aber am Anfang, erstmal werde man dazu Sondierungsgespräche mit den Arbeitnehmer-Vertretungen führen.