Nach sechs Verhandlungsrunden haben der Medienverband der freien Presse MVFP sowie die Gewerkschaften DJV und dju in ver.di sich auf einen Gehaltstarifvertrag für Redakteurinnen und Redakteure in Zeitschriftenverlagen geeinigt - zumindest für diejenigen, die nicht explizit im Online-Bereich eingesetzt werden.
Nach neun "Leermonaten" steigen die Gehälter zum Juli 2025 demnach um einen Festbetrag in Höhe von 160 Euro, im Juli 2026 werden die Gehälter um 2,8 Prozent und am 1. Juli 2027 um weitere 1,8 Prozent angehoben. Frühestens kündbar ist der Tarifvertrag zum 30. September 2027, er hat damit eine Laufzeit von 36 Monaten. Die Gehälter der Volontärinnen und Volontäre erhöhen sich ab Juli 2025 um 125 Euro. Die linearen Steigerungen erfolgen für sie in gleicher Höhe zu den gleichen oben genannten Zeitpunkten.
"Nach einem vergleichsweise hohen vorherigen Tarifabschluss und angespannten Marktbedingungen für Zeitschriftenverlage haben sich die diesjährigen Tarifverhandlungen als schwierig erwiesen", fasste ver.di-Verhandlungsführer Mathias von Fintel das Ergebnis zusammen, auch DJV-Kollege Christian Wienzeck sprach von "schwierigen Verhandlungen". "Die Einigung bedeutet aber für die Redakteurinnen und Redakteure an Zeitschriften mit durchschnittlich über acht Prozent einen spürbaren Einkommenszuwachs und eine berechenbare Gehaltsentwicklung", so Wienzeck.
"Mit dem Ergebnis haben wir für Redakteurinnen und Redakteure eine Erhöhung ab dem kommenden Monat um durchschnittlich 3,7 Prozent erreicht. Der Festbetrag wird in frühen Berufsjahren sogar etwas stärker wirksam. Eingehen mussten wir dafür auf eine längere Laufzeit mit den dann als Inflationsausgleich zu bewertenden zwei weiteren Tariferhöhungen", so von Fintel.
Bezüglich der Auswirkungen von generativer KI auf die Redaktionsarbeit und die Integration von Online-Redakteurinnen und -Redakteuren in den Geltungsbereich der Tarifverträge wolle man weiterhin sprechen. DJV-Mann Wienzeck bezeichnete es als "bedauerlich, dass der MVFP noch immer nicht bereit gewesen ist, die Online-Journalistinnen und Journalisten in den Tarifvertrag einzubeziehen. Dies zu erreichen, bleibt auch
weiter das Ziel des DJV."