Bei der "Premium-Gruppe", in der Springer seit seiniger Zeit "Welt", "Business Insider" und "Politico" gebündelt hat, gibt es wieder einen hochrangigen Abgang: Jennifer Wilton, die sich in der Chefredaktion um das die Tageszeitung "Die Welt" gekümmert hat, verlässt den Springer-Verlag nach fast 20 Jahren, wovon sie fast vier Jahre der Chefredaktion angehörte. Sie gehe "im besten gegenseitigen Einvernehmen", um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen, wie es im üblichen PR-Sprech heißt.

Springer-Chef Mathias Döpfner würdigte Wilton mit diesen Worten: "Jennifer Wiltons publizistisches Gespür und ihre Leidenschaft für Innovation haben die Marke 'Welt' geprägt. In ihrer Zeit als Chefredakteurin hat sie Print, Digital und TV publizistisch miteinander verwoben. Für ihr Engagement zur Weiterentwicklung von 'Welt' danke ich ihr sehr und wünsche ihr für die Zukunft alles Gute."

Wilton selbst sagt: "Nach fast 20 Jahren bei 'Welt', fast vier Jahren in der Chefredaktion, ist es Zeit für etwas Neues. Ich habe mit und bei 'Welt' viele wichtige Schritte meines Journalistenlebens gemacht und bin sehr dankbar für die Freiheiten und den Gestaltungsraum, den mir dieses Haus immer eröffnet hat. Ich danke Mathias Döpfner auch persönlich für sein großes Vertrauen und die Unterstützung, die ich stets erfahren habe. Ich werde 'Welt' immer verbunden bleiben."

Unterdessen wird Olaf Gersemann bei "Welt" zum stellvertretenden Chefredakteur mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz befördert - ein neu geschaffener Posten. Er soll die journalistische Nutzung von KI weiterentwickeln. "Dazu gehören datenbasierte Analyseformate, interaktive Anwendungen und die redaktionelle Einbindung von KI-generierten Inhalten – sowohl mit Blick auf Qualitätssicherung als auch auf presseethische Fragen", heißt es dazu seitens Springer. Gersemann ist seit 2007 bei "Welt" und leitet seit 2010 das Ressort Wirtschaft und Finanzen. Für den Meinungs-Bereich gibt's mit Fatina Keilani zudem Verstärkung. Sie kommt von der "NZZ" zurück zur "Welt".