Voraussichtlich am 1. Dezember tritt der Reformstaatsvertrag in Kraft - und das wird zu zahlreichen Veränderungen bei den Öffentlich-Rechtlichen führen, allen voran bei der ARD. Dort muss man nach dem Willen der Politik auch viele Radiosender einstellen. Die Gesamtzahl soll von 69 auf 53 reduziert werden. Am Donnerstag hat die Audioprogrammkonferenz der ARD unter der Leitung von Radio Bremen die generelle Strategie für die Zukunft vorgestellt und dabei auch konkret drei Szenarien genannt, mit denen man die neuen Vorgaben erfüllen kann (DWDL.de berichtete).
Das Problem: Jan Weyrauch, Programmdirektor Radio Bremen und Vorsitzender der Audioprogrammkonferenz, konnte und wollte noch keine Details zu den konkreten Veränderungen nennen, also welche Sender perspektivisch wegfallen. Der Grund ist ein Stück weit ARD-typisch: Die einzelnen Landesrundfunkanstalten sollten die Veränderungen selbst kommunizieren. Außerdem müssen noch Gremien zustimmen und die Bundesländer müssen auch noch die jeweiligen Staatsverträge ändern, bevor alles umgesetzt werden kann.
Die Nachrichtenagentur dpa hat sich jetzt in den neun ARD-Anstalten umgehört und einige Antworten bekommen. So ist jetzt auch offiziell bekannt, dass die jungen Wellen DasDing (SWR), You FM (HR) und UnserDing (SR) perspektivisch gemeinsam veranstaltet werden sollen. Demnach sollen auch die Infowellen SWR Aktuell und HR Info ab 2027 kooperieren.
Bereits am Donnerstag wurde kommuniziert, dass man Streichungen vor allem bei solchen Sendern vornehmen will, die ausschließlich über DAB+ verbreitet werden. Der NDR will im Zuge dessen wohl NDR Info Spezial, NDR Schlager und NDR Blue streichen. Die Programminhalte soll es aber auch weiterhin geben, dann möglicherweise über die ARD Audiothek. Ähnlich will es der MDR bei den Sendern MDR Klassik, MDR Schlagerwelt und MDR Tweens machen.
Auch das Maus-Radio des WDR soll künftig nur noch ausschließlich online und nicht mehr via DAB+ verbreitet werden. Darüber hinaus fällt wohl WDR Event weg. Die Profile der jungen Wellen 1Live, 1Live Diggi und Cosmo sollen geschärft und aufeinander abgestimmt werden, heißt es vom Sender gegenüber der dpa. Noch keine kommunizierbaren Entscheidungen gibt es beim BR. Beim RBB und Radio Bremen könnten nach aktuellem Stand alle Radiowellen weiterhin bestehen bleiben.