Der Hessische Rundfunk erzielte im Geschäftsjahr 2024 Erträge in Höhe von 593,3 Millionen Euro, denen Aufwendungen in Höhe von 554 Millionen Euro gegenüberstanden. Dadurch ergibt sich ein Gesamtüberschuss von 39,3 Millionen Euro. Im Haushaltsplan 2024 hatte der HR mit einem Plus von 15 Millionen Euro gerechnet, steht nun also ausweislich des Jahresabschlusses besser da als erwartet.

Zum Einen habe es Beitragsmehreinnahmen gegeben, die aber bereits in die Berechnung des Rundfunkbeitrags für die Periode 2025-28 eingeflossen seien. Zum anderen habe man an verschiedenen Positionen geringere Aufwendungen gehabt, die jedoch "teilweise nicht liquiditätswirksam sind und damit nicht unmittelbar zu höheren Kassenbeständen führen". Trotzdem ist man beim HR ist man in der Kommunikation sehr darauf bedacht, weiterhin die schwierige finanzielle Lage zu betonen - vor allem mit Blick auf die bislang ausgebliebene Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Die Sender sind vors Bundesverfassungsgericht gezogen, bislang lässt ein Urteilsspruch aber auf sich warten.

Intendant Florian Hager sprach von einem "Jahr der Weichenstellungen", in dem man Strukturen erneuert und digitale Angebote ausgebaut habe. "Gleichzeitig stehen wir als Hessischer Rundfunk vor großen Herausforderungen – darunter vor allem steigende Kosten, während die Beitragsanpassung ausbleibt. Wird hier der KEF-Empfehlung nicht gefolgt, werden wir Einschnitte im Programm erleben. Das bedauern wir – und auch unser Publikum, das millionenfach unsere Inhalte nutzt. Umso wichtiger ist es, dass wir ungebrochen Kurs halten: den Auftrag erfüllen, digitale Angebote ausbauen, unser Publikum auch mal überraschen und nachhaltig begeistern", so Hager.

Die Verwaltungsratsvorsitzende Petra Rossbrey stellt dem HR ein gutes Zeugnis aus: "Der Hessische Rundfunk ist gemeinsam mit den ARD-Anstalten aktiv in den Reformprozess eingestiegen – noch vor der Ratifizierung des Reformstaatsvertrags. Das zeigt entgegen aller Skepsis: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist reformfähig." Auch sie verweist aber darauf, dass sich die Situation für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk verschärft habe: "Wie nachhaltig das positive Jahresergebnis 2024 des hr ist, wird auch von der Umsetzung der KEF-Empfehlungen abhängen." Rossbrey weiter: "Am Ende kann der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Rolle für die Demokratie nur erfüllen, wenn Politik, Rundfunkanstalten und Gesellschaft gemeinsam hinter ihm stehen."