Von "langen, konstruktiven Verhandlungen" ist die Rede - und sie haben zu einem Erfolg geführt: Der Deutsche Drehbuchverband (DDV) und Netflix haben sich auf Gemeinsame Vergütungsregeln (GVR) für Serien-Autorinnen und -Autoren verständigt. Das hat der Verband am Dienstag mitgeteilt. Es handelt sich um die ersten GVR für den Drehbuchbereich mit einem Streamingdienst in Deutschland.

Diese Vereinbarung gilt für deutsche Netflix-Original-Serien und sieht Mindestvergütungen sowie Performance-abhängige Folgeververgütungen vor - und zwar auch rückwirkend für sich qualifizierende Serien-Produktionen seit dem Jahr 2020. Von "signifikanten Zusatzzahlungen" ist von Seiten des Verbands die Rede. Darüber hinaus sieht die Vereinbarung Bonuszahlungen sowie Transparenz-Regelungen vor.

Konkret sind Mindesthonorare von 35.000 Euro pro 45-Minuten-Drehbuch ab einem Budget von 1,25 Millionen Euro vorgesehen, von diesem Monat an sind es sogar 37.000 Euro. Der Erfolgsbonus kann zudem bis zu 49.250 Euro betragen. Auch eine fünfprozentige Beteiligung an Netto-Zweitverwertungserlösen ist in dem 20-seitigen Dokument vereinbart.

"Die Verhandlungen waren herausfordernd, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen", sagten Christian Lex, geschäftsführender Vorstand, und das ehemalige Vorstandsmitglied Marcus Seibert, die für den Drehbuchverband als Verhandlungsführer agierten. Mit dem Ergebnis eröffneten sich wichtige Folgevergütungschancen für Episoden-Autorinnen und Autoren im Streamingmarkt, "die auch die globale Dimension der Nutzung berücksichtigen", erklärten sie und sprachen von einer "neuen Phase des Relationship-Buildings mit Netflix".

Rachel C. Schumacher, Senior Director, Labour Relations bei Netflix sagte: "Hochwertige Serien entstehen auf der Grundlage starker Drehbücher. Umso mehr freuen wir uns, dass wir nun auch mit den Drehbuchautor*innen eine Einigung erzielt haben."