Seinen 90. Geburtstag feiert Dieter Hallervorden zwar erst am 5. September, doch schon einige Tage zuvor widmet sich die ARD dem Schauspieler und Komiker. "Eine der letzten Ikonen der deutschen Showkultur", wie es der Sender ausdrückt, steht im Zentrum einer 90-minütigen Dokumentation von Simon Tanschek und Lukas Hoffmann, die am Montag, den 1. September um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen sein wird. Der Titel des Films: "Hallervorden - Didi gegen den Rest der Welt". In der ARD-Mediathek steht die Dokumentation schon 24 Stunden vorher zum Abruf bereit.
Der Film öffne Türen, "die bisher verschlossen waren", kündigt die ARD an und verspricht Einblick in Hallervordens Künstlergarderobe, sein Berliner Zuhause und seine Privatinsel in der Bretagne. Dabei komme erstmals auch seine Familie ausführlich zu Wort - "direkt, ehrlich, zutiefst persönlich". Gezeigt werden soll Hallervorden "an den großen Wendepunkten seines bewegten Lebens", von der Kindheit in Dessau über die Flucht aus der DDR, den Aufstieg mit "Nonstop Nonsens", die Kinojahre mit "Didi" als Slapstick-Actionheld der 80er Jahre bis hin zu Skandalen, Rückzügen und späten Comebacks jenes Mannes, der bis heute drei Theater führt und mehrere Rollen gleichzeitig spielt.
Erklärtermaßen soll "Hallervorden" nicht als nostalgischer Rückblick verstanden werden. Vielmehr sei es ein Film "üeinen Mann, der bis heute nicht aufhört, sich zu reiben - an der Welt, an der Gesellschaft, an sich selbst". Gleichzeitig soll auch erklärt werden, "warum Dieter Hallervorden zu dem wurde, was er ist - und warum er bis heute so geliebt und doch gemieden wird".
Tatsächlich eckt Dieter Hallervorden bis heute immer wieder an - so wie vor wenigen Monaten, als er in der ARD-Jubiläumsshow bei der Neuauflage seines legendären "Palim Palim"-Sketches das "N-Wort" und das "Z-Wort" verwendete (DWDL.de berichtete). Und während er sich gerade noch darüber ärgerte, mutmaßlich nicht mehr alles sagen zu können, sorgte Hallervorden kurz darauf erneut für Schlagzeilen, indem er Bundeskanzler Friedrich Merz wegen dessen umstrittenen "Drecksarbeit"-Aussage anzeigte.
Im Anschluss an "Hallervorden" zeigt Das Erste am 5. September übrigens auch noch einen Spielfilm mit dem Entertainer: Gezeigt wird "Sein letztes Rennen" aus dem Jahr 2013. Dieter Hallervorden verkörpert darin einen ehemaligen olympischen Goldmedaillengewinner, der mit über 70 Jahren noch einmal einen Marathon laufen will.