Als Donald Trump im vergangenen Jahr auf einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania von einem Attentäter mit einer Kugel am Ohr getroffen wurde, sorgte das weltweit für Schlagzeilen. Auf Twitter bzw. X äußerte sich auch der Satiriker El Hotzo zu den Geschehnissen und verglich Trump mit dem "letzten Bus": "Leider knapp verpasst", schrieb El Hotzo, kurz darauf legte er nach und postete: "Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben."
El Hotzo hatte das Posting damals nach eigenen Angaben nach wenigen Minuten gelöscht, Screenshots verbreiteten sich trotzdem schnell und sorgten unter anderem dafür, dass der Satiriker seinen Job beim RBB-Jugendsender Fritz verlor (DWDL.de berichtete). Darüber hinaus hagelte es Strafanzeigen - der Prozess gegen El Hotzo ist nun zugunsten des Satirikers ausgegangen.
Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten erkannte in dem Posting "straflose Satire". El Hotzo hat mit seinen Witzen also keinen Mordversuch gebilligt und so den öffentlichen Frieden im Land gestört. "Man muss sich streiten können über gute und schlechte Meinungen", erklärte nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa Richterin Andrea Wilms. Auch die kontroversen Diskussionen führten nicht zu einer Strafbarkeit. Diese seien vielmehr wünschenswert in einer demokratischen Gesellschaft, sagte sie. Zuvor forderte der Deutsche Journalisten-Verband eine Einstellung des Verfahrens und verwies auf die Satirefreiheit.
Der Staatsanwalt hatte dagegen eine Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro gefordert. "Auch Satiriker stehen nicht über dem Gesetz", sagte er. Die Posts würden unter die sogenannte Hasskriminalität fallen und seien unter anderem wegen ihrer Breitenwirkung geeignet, den öffentlichen Frieden zu stören. Es werde so ein Klima geschaffen, in dem Angriffe auf staatliche Funktionsträger gedeihen könnten, erklärte der Staatsanwalt. El Hotzo reagierte laut dpa erleichtert auf das Urteil und riss einen Witz: "Ist jetzt over mit witzig", sagte er demnach. Er werde nun wieder Betriebswirt. Auf X postete er ein Foto des blutverschmierten Trump, der die Faust nach dem Attentat in die Höhe streckte.