Eineinhalb Jahre sind seit dem Einstieg der türkischen Acunmedya Holding bei Sport1 inzwischen vergangen. Nun geht der Umbau der Konzernstruktur weiter: Wie am Dienstag bekannt wurde, scheiden Robin Seckler und Matthias Kirschenhofer, die bisherigen Geschäftsführer der Sport1 Medien-Gruppe, aus ihren bisherigen Funktionen aus.

Der Schritt erfolge der "Neuausrichtung und Vereinfachung" der Konzernstruktur, die zuletzt den Verkauf der Tochtergesellschaft Plazamedia umfasste. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte Seckler bereits die Geschäftsführung der Sport1 GmbH verlassen, wenige Monate später räumte Kirschenhofer auch hier seinen Platz - beide teilten sich aber auch weiterhin die Verantwortung als Co-CEOS des Holding. Bis jetzt.

Die operative Geschäftsführung der Sport1 Medien-Gruppe übernimmt nun stattdessen mit sofortiger Wirkung Tufan Özkul. Dieser verfüge über "langjährige Erfahrung als Manager im internationalen Medienbereich", heißt es in einer Mitteilung des Sport1-Mutterkonzerns, die erstaunlich kurz gehalten ist - und auch keinerlei Aussage darüber trifft, wie genau sich Özkuls Erfahrung ausdrückt. Eine schnelle Internetsuche hat bislang jedenfalls nicht allzu viele Informationen über den neuen Geschäftsführer hervorgebracht. Bezeichnend: Ein Foto von ihm hing der Pressemitteilung nicht an.

Kurz fallen indes auch die Abschiedsworte in Richtung Seckler und Kirschenhofer aus. "Der Verwaltungsrat der Highlight Communications AG dankt Robin Seckler und Dr. Matthias Kirschenhofer für die langjährige Zusammenarbeit und wünscht Tufan Özkul für seine neue Aufgabe alles Gute", heißt es. Seckler und Kirschenhofer, die vor etwas mehr als zwei Jahren die Nachfolge von Olaf Schröder bei Sport1 antraten, kommen selbst gar nicht zu Wort.

Beide kannten die Sport1-Strukturen bestens: So war Robin Seckler mit Unterbrechung seit Anfang 2013 im Unternehmen und fungierte seit Februar 2022 zunächst als Vorstand Digital, Matthias Kirschenhofer wiederum wurde im September 2017 zum Vorstand der Sport1 Medien AG berufen, als der Konzern noch Constantin Medien hieß. Diese Erfahrung wird künftig fehlen. Fraglich ist allerdings, inwiefern diese angesichts des Konzernumbaus in Folge des Acunmedya-Einstiegs überhaupt noch benötigt wird. Die Antwort darauf haben die jüngsten Personalien gewissermaßen selbst gegeben.