Aline Abboud wechselt in die Politik und übernimmt ab dem 18. August die Leitung der Pressestelle im Entwicklungsministerium, das hat das Ministerium in einer knappen Pressemitteilung bestätigt. Die Journalistin wird damit Teil des Teams von Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD). Auf Instagram dankte Abboud der Ministerin für das Vertrauen und erklärte, sich auf die neue Aufgabe, das Team und die internationalen Themen zu freuen. 

Für Abboud ist es damit ein Seitenwechsel: In den zurückliegenden Jahren stand sie als Journalistin in den Diensten von ARD und ZDF. Ab 2016 arbeitete sie als Redakteurin bei der ZDF-Nachrichtensendung "heute" und moderierte die Kurzausgaben "heute Xpress". 2018 übernahm sie als Reporterin die Rubrik "Außendienst" im "Auslandsjournal" und 2019 die Moderation des funk-Formats "Die da oben". Zwischen 2021 und 2024 moderierte Abboud die "Tagesthemen" im Ersten, sie kam damals als Nachfolgerin von Pinar Atalay zum Sender. Nach einer Babypause kehrte sie dort jedoch nicht mehr zurück. 

Ihren Abgang von den "Tagesthemen" begründete die Journalistin einst mit privaten Gründen: Sie habe zusammen mit ihrer Familie ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin verlegt. Zwischenzeitlich hieß es, sie solle eine Stelle bei der Kommunikationsagentur 265 Sherpas antreten - doch daraus wird jetzt nichts. Stattdessen spricht Abboud künftig für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Vor einigen Monaten erschien Abbouds Buch "Barfuß in Tetas Garten: Berlin, mein Libanon und ich".

Das Ministerium steht in jedem Fall vor Veränderungen: Der Etat wird auf Basis des Haushaltsentwurfs für das laufende Jahr wohl auf 10,27 Milliarden Euro sinken, das sind 940 Millionen weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zu den anderen Ministerien ist das der größte Einschnitt. Das dürfte auch kommunikativ eine Herausforderung werden.