Ulrike Demmers Schrumpfkur für den RBB nimmt weiter Formen an. Zuletzt hatte man etwa beschlossen, viele Liegenschaften abzugeben - die Fläche, die der RBB in Berlin belegt, soll sich in etwa halbieren. Schon Anfang des Jahres machte man aber auch klar, dass man ab  2026 jährlich 22 Millionen Euro insbesondere beim Personal- und Honoraraufwand einsparen will. Neun Millionen davon seien allein schon dafür notwendig, um den RBB im kommenden Jahr zahlungsfähig zu halten, weitere 13 Millionen will man am Personal sparen, um sie "in die Zukunftsfähigkeit des Senders und seiner Programme reinvestieren zu können".

Waren es bislang Absichtserklärungen, so wird es nun konkret: Für den begrenzten Zeitraum von sechs Wochen bietet der RBB seinen Beschäftigten ein Vorruhestands- und Abfindungsprogramm an. Sie basieren auf dem Prinzip der doppelten Freiwilligkeit: Weder haben Beschäftigte des rbb Anspruch darauf, dass der Abschluss eines Aufhebungsvertrages oder eine Vorruhestandsvereinbarung angeboten werden, noch sind Mitarbeitende verpflichtet, solche Angebote anzunehmen. Die maximale Abfindungssumme richtet sich nach der Betriebszugehörigkeit und ist begrenzt, bei Festangestellten ungeachtet möglicher Zuschläge aus sozialen Gründen, etwa für Kinder, auf ein Jahresgehalt.

Das Angebot für Aufhebungsverträge mit Abfindung steht grundsätzlich allen Mitarbeitenden offen, wer das Vorruhestandsangebot annehmen will, muss aber schon mindestens zehn Jahre beim RBB arbeiten und unmittelbar nach Ablauf der Vorruhestandsvereinbarung die gesetzliche Altersrente in Anspruch nehmen können. Der Vorruhestand kann dabei maximal 36 Monate dauern.

RBB-Intendantin Ulrike Demmer: "Mit diesen Angeboten ermöglichen wir Kolleginnen und Kollegen einen selbstbestimmten Ausstieg. Wichtig ist uns, dass wir Angebote für festangestellte ebenso wie für nicht festangestellte Mitarbeitende machen. Gelingt uns die personelle Verkleinerung des Senders, dann hat der RBB wieder angemessene Mittel, um bewährtes Programm zu erhalten, und finanziellen Spielraum für Neuentwicklungen und Innovationen." Nicole Küchler-Stahn, die zugleich Verwaltungs-, Produktions- und Betriebsdirektorin ist, sagt: "Die Angebote tragen der Situation unseres beitragsfinanzierten Hauses Rechnung."

Das RBB-Direktorium hatte angekündigt, betriebsbedingte Kündigungen vermeiden zu wollen - ob das klappt, hängt nun maßgeblich davon ab, wie die freiwilligen Angebote angenommen werden. Danach werde man Bilanz ziehen und entscheiden, welche weiteren Schritte ggf. notwendig seien. Parallel arbeite der RBB weiter an einer organisatorischen Neuaufstellung, zu der neue Formen der Zusammenarbeit und die Reduktion von Führungspositionen gehören sollen, heißt es in einer Mitteilung.