Mascha Schilinskis Spielfilm "In die Sonne schauen" wird Deutschland in diesem Jahr in der Kategorie "Best International Feature Film" bei den Oscars vertreten. Das hat eine unabhängige Expertenjury, die von German Films - der Außenvertretung des deutschen Films - eingesetzt wurde, jetzt entschieden. Nach Sichtung aller eingereichten Filme wählte die neunköpfige Jury das von der ZDF-Studios-Tochter Studio Zentral produzierte Generationendrama als deutschen Oscar-Kandidaten aus.
"'In die Sonne schauen' ist formal kompromisslos, emotional existentiell und künstlerisch einzigartig - ohne Parallele im deutschen und internationalen Kino", erklärte die Jury. "Über ein Jahrhundert hinweg verwebt der Film die Leben von vier Frauen, die gegen Eingrenzung, Gewalt und gesellschaftliche Zwänge kämpfen. Als Werk von seltener Dringlichkeit, meisterhaft inszeniert, poetisch, universell und mutig, ist 'In die Sonne schauen' eine körperliche Erfahrung, die nachhallt und sich in das Gedächtnis einbrennt."
International ist der Film unter dem Titel "Sound of Falling" zu sehen. Er erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen, deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf demselben Vierseitenhof in der Altmark, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit - unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse.
Vor der Kamera sind unter anderem Hanna Heckt, Lena Urzendowsky, Luise Heyer, Lea Drinda, Susanne Wuest, Luzia Oppermann, Claudia Geisler-Bading, Florian Geißelmann, Konstantin Lindhorst, Filip Schnack und Greta Krämer zu sehen. Regie führte Mascha Schilinski, die gemeinsam mit Louise Peter das Drehbuch schrieb. Maren Schmitt, Lucas Schmidt und Lasse Scharpen haben den Film für Studio Zentral in Koproduktion mit dem ZDF/Das Kleine Fernsehspiel produziert.
"An seine künstlerische Vision glauben"
"Die bisherige Reise des Films - vom Gewinn des Jurypreises beim diesjährigen Festival de Cannes bis hin zur Freude, nun auch Deutschland bei den Oscars zu vertreten - zeigt uns, dass es sich lohnt, an seine künstlerische Vision zu glauben", sagte Mascha Schilinski. "Und dass man sich selbst treu bleiben kann – wenn man die richtigen Begleiter findet, die einen auf diesem Weg begleiten. Wir freuen uns sehr über die Anerkennung und Ermutigung, die wir derzeit für unseren Film erhalten. Wir hoffen, dass die Sichtbarkeit dieses Films dazu führt, dass Filmemacher mehr Offenheit und Unterstützung erfahren, wenn sie sich bemühen, neue narrative Wege zu beschreiten."
Freude auch beim Produzenten-Trio. "In der 98-jährigen Geschichte der Oscars® sind Filme von Regisseurinnen leider immer noch unterrepräsentiert", erklärten Maren Schmitt, Lucas Schmidt und Lasse Scharpen in einem gemeinsamen Statement. "Weibliche Regisseurinnen wurden bisher nur neun Mal für den Preis in der Kategorie 'Beste Regie' nominiert. Umso stolzer sind wir darauf, mit 'Sound of Falling' die hohe Qualität der deutschen Filmlandschaft auf internationaler Ebene repräsentieren zu können, und hoffen, dass wir an den Erfolg anknüpfen können, den Mascha Schilinski mit ihrem Film bereits in Cannes hatte."
Noch ist es freilich ein weiter Weg - die Nominierungen für die Oscars werden erst Ende Januar 2026 bekanntgegeben. Die Verleihung selbst soll am 15. März im Dolby Theatre in Los Angeles stattfinden.