Das unwürdige Schauspiel ist zu Ende: Nachdem Disney vor fast einer Woche den Stecker bei "Jimmy Kimmel Live" gezogen hatte und die Show auf unbestimmte Zeit aus dem ABC-Programm nahm, weil es Kritik gab, wie sich der Entertainer zur Ermordung von MAGA-Aktivist Charlie Kirk geäußert hatte, feierte der Host am Dienstag sein Comeback. Zu Beginn seines Monologs zeigte sich Kimmel emotional. 

"Ich mache mir keine Illusionen, dass ich die Meinung von irgendwem ändern könnte. Aber ich will eines klarstellen, weil mir das als Mensch wichtig ist: Es war nie meine Absicht, mich über den Tod eines jungen Mannes lustig zu machen", so Kimmel, der dabei mit den Tränen kämpfte. Außerdem erklärte er, dass er niemanden für die Tat eines "offensichtlich verstörten Individuums" habe verantwortlich machen wollen. Er verstehe aber diejenigen, die seine Aussagen für schlecht getimt hielten oder sie nicht als klar genug auffassten. Wenn die Situation anders herum gewesen wäre, hätte er sich vielleicht auch so gefühlt, so der Entertainer. Gewalt sei niemals eine Lösung. 

Gleichzeitig bedankte er sich nicht nur bei allen Weggefährten, die sich in den letzten Tagen bei ihm gemeldet hätten. Er dankte auch explizit seinen Late-Night-Kollegen, die sich zuletzt für Kimmel stark gemacht hatten. Kimmel erwähnte sogar den republikanischen Senator Ted Cruz, der nicht als Fan des Late-Night-Hosts gilt, aber den Chef der Medienaufsichtsbehörde scharf kritisierte. 

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Auch Deutschland war on Kimmels Monolog kurz Thema. Stefan Raab hatte sich im Rahmen seiner neuen Show in der vergangenen Woche direkt an Kimmel gewandt und ihm angeboten, seine Show zu moderieren. Kimmel nannte Raab zwar nicht beim Namen, erklärte aber, dass sich sogar Kollegen aus aller Welt bei ihm gemeldet hätten. Einer von ihnen aus Deutschland habe ihm sogar seine Show angeboten. "Kann man sich das vorstellen? Dieses Land ist so autoritär geworden, dass nun sogar die Deutschen uns zu sich einladen", spottete Kimmel. 

Donald Trump wütet schon wieder

Kimmel teilte bei seinem Comeback auch aus - allen voran gegen Donald Trump und seine Regierung. "Der Präsident der Vereinigten Staaten will, dass ich gefeuert werde. Unser Anführer feiert es, wenn Amerikaner ihren Job verlieren, nur weil er keinen Witz ertragen kann", so Kimmel, der dann auch einen Clip einspielte, in dem Trump über die angeblich so schlechten Quoten der Show sprach. Heute werde er vermutlich sehr gute Quoten habe, erklärte der Host und legte nach: Vielleicht müsse Trump jetzt die Epstein-Akten veröffentlichen, um den Menschen ein neues Thema zu geben. Brendan Carr, den Vorsitzenden der Medienaufsichtsbehörde FCC, bezeichnete Kimmel als "peinlich". 

Dass Donald Trump das Comeback von Jimmy Kimmel bei ABC nicht gefällt, wurde derweil kurz vor Beginn der Show klar. Da meldete sich der US-Präsident auf seiner Plattform Truth Social zu Wort und erklärte: "Ich kann nicht glauben, dass ABC Jimmy Kimmel seinen Job zurückgegeben hat. Warum wollen die jemand wiederhaben, bei dem es so schlecht läuft, der so unlustig ist und der seinen Sender in Gefahr bringt, indem er zu 99 % demokratischen MÜLL verbreitet?"

Beim Comeback von "Jimmy Kimmel Live" bekamen derweil auch die Medienunternehmen Nexstar Media und Sinclair, zwei der größten Betreiber von TV-Stationen in den USA, ihr Fett weg. Sie sind es, die das ABC-Programm erst in weite Teile des Landes bringen - und sie waren es, die Kimmels Absetzung ins Rollen brachten, weil sie ankündigten, die Show auf ihren Stationen nicht mehr ausstrahlen zu wollen. Auch das Comeback war nun vorerst nicht auf den entsprechenden Sendern zu sehen. "Das ist nicht legal. Das ist nicht amerikanisch. Das ist unamerikanisch", erklärte Kimmel zur Vorgehensweise der beiden Unternehmen. Welche Aussagen zur Kimmels ursprünglicher Absetzung geführt haben, lesen Sie hier

Witze über und Dank an Disney

Und dann äußerte sich der Late-Night-Host auch zu seinem Arbeitgeber Disney. Zunächst erklärte Kimmel, er habe zugestimmt, eine von Disney vorformulierte Erklärung vorzulesen: "Um Ihr Disney+- und Hulu-Konto zu reaktivieren…". Damit spielte er auf Reaktionen an, die Disney nach der Entscheidung zur vorläufigen Absetzung bekommen hatte. Viele Menschen solidarisierten sich mit Kimmel und kündigten ihr Disney+-Abo.  

Dann wurde Kimmel aber noch einmal ernst. "Diese Show ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir in einem Land leben dürfen, in dem man eine Show wie diese überhaupt machen kann", sagte er. Mit der Entscheidung von Disney sei er nicht einverstanden gewesen, man habe in den vergangenen Tagen viel darüber gesprochen. Letztlich sei er froh, dass er wieder senden könne. In diesem Zuge bedankte sich Kimmel bei Disney, dessen Verantwortliche auch ganz anders hätten entscheiden können. 

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