Mehr Vollzug als Neuigkeit: Schon im Sommer sickerten die Talkshow-Pläne der ARD durch (DWDL.de berichtete) und sind mit dem Segen der Rundfunkräte von WDR und NDR nun auch auf den Weg gebracht. Die Gremien der beiden zuständigen Landesrundfunkanstalten stimmten den entsprechenden Produktionsverträgen im Rahmen des Gesamtkonzepts für die ARD-Talks nun zu. Dies sieht eine Verlängerung für alle bestehenden Formate um zwei Jahre vor. „Caren Miosga“ und „Maischberger“ setzen dabei 2026 und 2027 ihre Ausstrahlung in bewährter Form und mit gleicher Folgenanzahl fort. Mit Louis Klamroth will man „Neue Wege für den politischen Diskurs“ gehen. 

Einerseits wird auch „Hart aber fair“ verlängert, wie erwartet mit geringerer Folgenzahl, andererseits plant man zwei weitere Projekte mit Louis Klamroth, der damit nicht weniger oft zu sehen sein wird. Er werde „regelmäßig in einem Format zu sehen sein, das speziell für die ARD Mediathek produziert wird – und sich in Machart, Themenwahl und Gestaltung bewusst an jüngere Zielgruppen richtet, die klassisches Fernsehen nicht mehr nutzen“, so die Ankündigung der ARD am Mittwochabend. Außerdem soll Klamroth künftig mehrmals im Jahr Townhall-Formate in der ARD moderieren, in denen gesellschaftliche und politische Themen mit Bürgerinnen und Bürgern „offen, kontrovers und lebensnah diskutiert“ werden. 

Christine Strobl © ARD/Laurence Chaperon
„Die Talk-Formate ergänzen sich nicht nur inhaltlich, sondern konnten ihre Reichweite über alle Plattformen hinweg ausbauen. Diesen Weg gehen wir weiter: Gesellschaftliche und politische Themen wollen wir für alle Zielgruppen durch noch mehr Formatvielfalt für Das Erste und auch die ARD Mediathek zugänglich machen. Gerade in diesen bewegten Zeiten ist es so wichtig, Debattenräume für unterschiedliche Meinungen zu schaffen. Das leisten die politischen Talks in der ARD und hoffentlich in Zukunft noch stärker auch für jüngere Menschen“, sagt ARD-Programmdirektorin Christine Strobl. Lob für die jeweils eigene Leistung kommt aus den beiden Landesrundfunkanstalten.

„Sandra Maischberger überzeugt mit journalistischer Brillanz und einer multithematischen Sendung, Louis Klamroth hat ‚Hart aber fair‘ mit klarer, zugewandter Gesprächsführung vor allem auch im Digitalen weiterentwickelt und bringt Politik und Bürgerinnen und Bürger ins Gespräch und Generationen zusammen“, hebt Jörg Schönenborn, WDR-Programmdirektor Information, Fiktion und Unterhaltung hervor. Und Frank Beckmann, NDR-Programmdirektor, sagt: „‚Caren Miosga‘ setzt mit den Eins-zu-Eins-Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern einen besonderen Akzent und leistet einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung. Unaufgeregt und mit journalistischer Klarheit macht die Sendung auch komplexe politische Zusammenhänge verständlich.“