Netflix hat seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2025 vorgelegt. Demnach stieg der Umsatz um 17 Prozent auf 11,51 Milliarden US-Dollar, das Wachstum beim Streaming-Marktführer ist also nach wie vor intakt. Der Umsatz ist mittlerweile der zentrale Indikator für das Netflix-Wachstum, nachdem der Streamingdienst die Veröffentlichung von genauen Abozahlen eingestellt hat. Das Jahr 2024 hatte Netflix mit etwas mehr als 300 Millionen Kundinnen und Kunden beendet. 

Während der Umsatz weiter kräftig wuchs, sah es in Sachen Gewinn etwas anders aus. Zwar ging es auch hier im dritten Quartal um rund 8 Prozent auf 2,55 Milliarden Dollar nach oben. Das ist aber weniger als Analysten erwartet hatten. Das Ergebnis pro Aktie lag bei 5,87 Dollar, an der Börse hatte man mit etwa einem Dollar mehr gerechnet. 

Hintergrund für das relativ schwache Abschneiden beim Gewinn ist ein Steuerstreit mit Brasilien. Konkret geht es hier um eine Abgabe auf Zahlungen der brasilianischen Netflix-Tochterfirma an die US-Mutter, bei denen der Konzern davon ausging, dass sie nicht fällig werden. Tatsächlich musste Netflix wegen des Streits im abgelaufenen Quartal eine Rückstellung in Höhe von rund 619 Millionen Dollar bilden. Der Streamingdienst betont, dass man die Ziele beim Gewinn ohne diesen Einmaleffekt erreicht hätte. "Wir gehen nicht davon aus, dass diese Angelegenheit wesentliche Auswirkungen auf zukünftige Ergebnisse haben wird", erklärte Netflix bei der Vorlage der Geschäftszahlen.

Ohne genauere Angaben zu machen erklärte das Unternehmen bei Vorlage der Geschäftszahlen außerdem, dass man in Sachen Werbevermarktung das "beste Quartal aller Zeiten" hinter sich habe - alles andere wäre aber auch eine Überraschung gewesen. Die Werbevermarktung bei Netflix befindet sich noch im Aufbau, die Wachstumsraten dürften entsprechend hoch sein. Im laufenden Jahr will man die Werbeeinnahmen im Vergleich zu 2024 mehr als verdoppeln. Bis zum Ende des Jahres kommt zudem KI zum Einsatz, um verschiedene neue Werbeformate zu testen. 

Ebenfalls vage war die Ankündigung von Co-Chef Ted Sarandos, dass sich das Unternehmen der Marke von einer Milliarde Zuschauerinnen und Zuschauer annähere. Sarandos hat diese Zahl nicht weiter erläutert. Die weiter oben genannten rund 300 Millionen Kundinnen und Kunden sind allerdings streng genommen Haushalte - pro Account dürften in vielen Haushalten also mehrere Menschen Netflix nutzen. 

Kurz bevor Netflix seine Geschäftszahlen veröffentlicht hat, bestätigte Warner Bros. Discovery, über einen möglichen (Teil-)Verkauf nachzudenken (DWDL.de berichtete). Über ein mögliches Interesse von Netflix wurde bereits in der Vergangenheit spekuliert. Sarandos wollte bei einer Videokonferenz Zukäufe nicht grundsätzlich ausschließen, machte aber auch klar, dass man schon früher betont habe, kein Interesse zu haben an der Übernahme klassischer TV-Sender. 

Für die kommenden Monate ist man bei Netflix nun vergleichsweise optimistisch. Im vierten Quartal erwartet man einen Umsatz in Höhe von 11,96 Milliarden Dollar, der Gewinn soll, verglichen mit dem vierten Quartal 2024, auf 2,36 Milliarden Dollar steigen. Highlights in den kommenden Wochen sind unter anderem neue Folgen von "Stranger Things" oder auch die NFL-Weihnachtsspiele sowie ein Box-Match von Jake Paul gegen Tank Davis. Erst vor wenigen Tagen startete zudem die neue Staffel von "The Diplomat". In Q3 entwickelte sich bekanntlich "KPop Demon Hunters" zu einem großen Erfolg, der Animationsstreifen ist mittlerweile der erfolgreichste Netflix-Film aller Zeiten.