Zum Jahresende verlässt Annette Dittert das ARD-Studio London auf eigenen Wunsch wie sie in zuerst in einem Instagram-Video verkündete und wie der NDR wenig später bestätigte. Annette Dittert war schon ab den 1980ern Jahren für die ARD tätig, anfänglich für den Sender Freies Berlin, 1992 wechselte sie zum WDR, wo sie mehrere Jahre die stellvertretende Leitung des ARD-Morgenmagazins innehatte. Ab 2001 war sie als Auslandskorrespondentin tätig und leitete die Studios in Warschau, New York sowie von 2008 bis 2015 in London, wohin sie 2019 in gleicher Funktion zurückkehrte.
Vor allem als Erklärerin der Geschehnisse und Eigenheiten der Briten, wo angebracht und nötig stets auch mit einem humorvollen Unterton, prägte sie die Berichterstattung der ARD über viele Jahre - etwa während des Brexits und der chaotischen Jahre danach. Annette Dittert blickt so zurück: "Ich habe für die ARD über ein Großbritannien berichten dürfen, das in den fast 17 Jahren seit ich hier anfing, historische Umwälzungen erlebt hat. Mit dem Brexit entschieden sich die Briten für den wohl tiefsten politischen Einschnitt in ihrer Nachkriegsgeschichte. Mit Boris Johnson kam der erste Ausbruch des Rechtspopulismus in Europa, während der Tod der Queen den endgültigen Abschied von der Zeit des Empire-Britanniens markierte."
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Dittert weiter: "Es war eine spannende Zeit, in der mir das Land nicht nur ans Herz gewachsen, sondern auch ein echtes Zuhause geworden ist." Ein Zuhause, das sie auch nach ihrem Abschied von der ARD nicht aufgeben wird, zumal sie mittlerweile auch den britischen Pass hat. Sie bleibt auf ihrem Hausboot in London und will sich weiterhin auf Instagram und anderen Kanälen regelmäßig zu Wort melden. Obendrein arbeitet sie an einem neuen Buch "Dear Britain", in dem sie zehn Jahre nach dem Brexit einen "persönlichen und zugleich politisch-analytischen Blick auf Großbritannien" werfen wolle. Bei den Kolleginnen und Kollegen der ARD bedankte sie sich im Zuge ihres Abschieds für die Zusammenarbeit ebenso wie beim Publikum für das Vertrauen.
Ilka Steinhausen, NDR-Programmdirektorin, würdigt Dittert mit diesen Worten: "Mit Annette Dittert verlässt uns eine ARD-Korrespondentin, die über viele Jahre hinweg das gesellschaftliche und politische Leben im Vereinigten Königreich souverän und kenntnisreich begleitet hat. In dieser Zeit hat sie alle wesentlichen Ereignisse in Großbritannien für unser Publikum immer hervorragend analysiert, präzise eingeordnet und verständlich erklärt. Ihr Videoblog 'London Calling' bot ebenso kluge wie unterhaltsame Einblicke in Politik, Gesellschaft und Alltag auf der Insel. Ihr Fachwissen, ihre Erfahrung und ihr unverwechselbarer Stil haben die Arbeit des ARD-Studios London geprägt. Herzlichen Dank, liebe Annette Dittert, und alles Gute."
Ditterts Posten soll übrigens nicht nachbesetzt werden, bestätigte der NDR am Donnerstag auf DWDL.de-Nachfrage. "Die Zahl der Korrespondentenplätze in den Auslandsstudios schwankt je nach Weltlage immer wieder. Das Studio London ist auch nach dem Weggang von Annette Dittert mit vier Korrespondentinnen und Korrespondenten sowie weiteren Mitarbeitenden gut aufgestellt."
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