Noch bevor „Chefsache ESC“, die Zusammenarbeit von ARD und RTL mit Raab Entertainment“ in diesem Jahr überhaupt auf Sendung ging, stieg die Wahrscheinlichkeit einer Neuausschreibung des Produktionsauftrags für 2026 als im Januar bekannt wurde, dass der NDR die Federführung für den ESC innerhalb der ARD nach fast 30 Jahren abgeben wird. Ab 2026 liegt die Verantwortung beim SWR - und der geht eigene Wege.
Trotz des Quotenerfolgs von „Chefsache ESC“ wurde vor einigen Wochen bereits bekannt: Eine Fortführung des vom NDR eingefädelten Deals mit RTL und Raab Entertainment wird es nicht geben. Doch für wen sich der SWR stattdessen entscheiden würde, war noch offen. Nach Informationen des Medienmagazins DWDL.de wird Kimmig Entertainment den Vorentscheid 2026 produzieren.
Die baden-württembergische Produktionsfirma hat einen engen, familiären Draht zum SWR, produziert auch „Verstehen Sie Spaß?“ und „Immer wieder sonntags“. Und auch der ESC-Vorentscheid ist nicht neu für Kimmig Entertainment. 2018 produzierte man „Unser Lied für Lissabon“ und auch im Folgejahr „Unser Lied für Israel“. Wie das genaue Konzept für den ESC-Vorentscheid 2026 aussehen wird, dürfte in Kürze bekannt gegeben werden. Klar ist aber: Es wird also wieder einmal alles anders.
Die Geschichte des ESC-Vorentscheid ist eine durchaus bewegte - geprägt von wechselnden Konzepten, Produktionsfirmen und Alleingängen. 2009 etwa gab es gar keinen Vorentscheid für den ESC. Eine Jury bestimmte stattdessen Oscar Loya mit dem Song „Miss Kiss Kiss Bang“ als deutschen Act. Zum Vorentscheid 2010 übernahmen Stefan Raab und Brainpool das Ruder. Nach dem Ende der ProSieben/ARD-Kooperation und Raabs persönlichem Engagement produzierte Brainpool den Vorentscheid noch bis 2017 weiter.
Nach zwei Vorentscheiden von Kimmig Entertainment und der Corona-bedingten Pause des Eurovision Song Contests in den Jahren 2020 und 2021 wurde die deutsche Vorauswahl 2022, 2023 und 2024 dann von Bildergarten Entertainment produziert, einer Tochter von ITV Studios Germany. 2025 übernahm dann Raab Entertainment mit „Chefsache ESC“ für RTL und ARD. Mit 3,55 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern im Erste war es der erfolgreichste Vorentscheid seit 2016 und nach Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen der stärkste seit mehr als 20 Jahren. Ein Erfolg an dem sich der SWR messen lassen muss.
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