RTL Deutschland startet mit einer veränderten Paket- und Preisstruktur für seinen Streamingdienst RTL+ ins neue Jahr. Einen entsprechenden "Handelsblatt"-Bericht bestätigte eine RTL-Sprecherin am Mittwoch auf DWDL.de-Nachfrage. Preislich stabil bleibt aber zumindest das Einstiegspaket, der sogenannte "Basis"-Tarif, für 5,99 Euro - wenn auch mit einem eingeschränkten Angebot.

Wer mehr will, allen voran die Live-Streams und Sportübertragungen sehen will, muss künftig aber tiefer in die Tasche greifen. So steigt der Preis des Premium-Tarifs ab Mitte Januar um einen Euro auf 9,99 Euro. Dieser umfasst Pre- und Midroll-Werbung - anders als der neu eingeführte Tarif "Premium werbefrei", der künftig für 12,99 Euro zu haben ist. Auch bislang bot RTL+ schon einen werbefreien Tarif zu diesem Preis. Neu ist allerdings, dass der "Premium werbefrei"-Tarif künftig kein Musikstreaming mehr umfasst. Wer auch Zugriff auf Deezer haben will, muss fortan den Tarif "RTL+ Musik" buchen, der mit 14,99 Euro zu Buche schlägt, also zwei Euro teurer ist als der bisherige "Max"-Tarif. Die Namensänderung wird indes wohl auch deshalb vorgenommen, um Verwechslungen mit dem im Januar startenden Konkurrenten HBO Max vorzubeugen.

Henning Nieslony © MG RTL / Marina Rosa Weigl Henning Nieslony
Zuletzt hatte RTL+ vor knapp eineinhalb Jahren an Preisen und Paketen geschraubt. "Wir haben das Angebot von RTL+ stark ausgebaut und werden es weiter ausbauen", begründet Henning Nieslony, Chief Streaming Officer bei RTL Deutschland, im "Handelsblatt" den neuerlichen Schritt. "Die Preisanpassung in den höheren Tarifen trägt dem Rechnung und orientiert sich am Wettbewerb. Mit dem Einstiegstarif bleibe man einer der günstigsten Streaminganbieter im Markt. Zugleich machte Nieslony deutlich, bis Ende kommenden Jahres mit RTL+ rund acht Millionen zahlende Kundinnen und Kunden haben zu wollen - am Ziel, bis dahin profitabel zu sein, soll nach wie vor festgehalten werden.

Erst in der vergangenen Woche hatte RTL Deutschland im Zuge des geplanten Abbaus von rund 600 Arbeitsplätzen angekündigt, sein Geschäft "noch stärker auf das Streaming-Geschäft" ausrichten zu wollen (DWDL.de berichtete). Damit soll auch ein umfassender Umbau der Organisation einhergehen.