Es ist wohl der Inbegriff von „ui-jui-jui“: Das Comeback von Stefan Raab beschäftigte in diesem Jahr sehr regelmäßig den eigenen Sender, die Konkurrenten, Produzenten und Presse, doch eine Gruppe interessierte es mit Ausnahme des erfolgreichen ESC-Vorentscheids zu selten: Das Publikum. „Du gewinnst hier nicht die Million“ wurde im RTL-Programm zum Flop, der PR-Stunt zum Start des Nachfolge-Formats „Die Stefan Raab Show“ weckte im September nur kurz Interesse.
Auch das Comeback des Comebacks gelang also nicht. Bei „Die Unzerquizbaren“ sorgt sein Name im November nicht einmal mehr für einen Impuls. Der Unmut steigt - angesichts des angekündigten Sparkurses einerseits im Hause RTL Deutschland, aber auch im Produktionsmarkt: Niemand sonst bekomme so viele Chancen wie Raab. Dass Innovation allein kein Maßstab ist, hat RTL schon klargestellt. Wenn aber nicht einmal alte Ideen zünden, wird es dünn.
Das sahen auch die Leserinnen und Leser des Medienmagazins DWDL.de so: Bei der einwöchigen Abstimmung über die mediale Peinlichkeit des Jahres 2025 gewann das glücklose Comeback von Stefan Raab. Die Beteiligung an der Abstimmung war mit mehreren tausend Votings so hoch wie nie zuvor, das Ergebnis allerdings weniger eindeutig als in einigen Vorjahren. Dennoch: Mit 33,8 Prozent der abgegebenen Stimmen ist Raabs Sieg unstrittig.
Mit 13,4 Prozent folgt Tanja Mays Doppelmoral in der Causa Gottschalk/Sigl. Um den dritten Platz wurde es dann so richtig eng: Dieter Hallervordens „Palim, Palim“-Sketch verzeichnete 10,78 Prozent der abgegebenen Stimmen, das „Heidifest“ auf ProSieben kam allerdings auf 10,83 Prozent und hat damit die Nase vorn. Die Flop 5 des Jahres 2025 vervollständigt dann mit 9,1 Prozent der Votings das Kommunikations-Theater der ARD im Fall Mischke. Alle zur Abstimmung gestellten Peinlichkeiten können Sie hier noch einmal nachlesen.
Das glücklose Comeback von Stefan Raab folgt damit auf Thomas Gottschalks Selbstmitleid im Jahr 2024. Im Jahr zuvor gewann das angedachte Wendler-Projekt von RTLzwei und EndemolShine Germany das Voting von Deutschlands meistgelesenem Medienmagazin. 2022 trumpfte das Chaos an der RBB-Spitze rund um die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger auf, 2021 erhielt der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner die zweifelhafte Auszeichnung. Alle bisherigen Preisträger des Super-Günter, dem Negativ-Preis des Medienmagazins DWDL.de, der erstmals 2008 vergeben wurde, sind hier nachzulesen.
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