Foto: SWRNach Fritz Pleitgen nahm am Montag mit Peter Voß ein weiterer Intendant, der die ARD über Jahre geprägt hat, Abschied. Im Rahmen einer Rundfunk- und Verwaltungsratssitzung wurde er als Intendant des Südwestrundfunks SWR verabschiedet. Er hatte dem Sender im Südwesten mehr als 14 Jahre lang vorgestanden.

In seine Amtszeit fiel uner anderem die Fusion von Südewestfunk SWF und Süddeutschem Rundfunk SDR zum SWR, der damit zum zweitgrößten ARD-Sender aufstieg. Bereits im Dezember wurde Peter Boudgoust als sein nachfolger gewählt. Dieser wird am 1. Mai nun an die Spitze des Senders rücken und die Amtsgeschäfte übernehmen.

Boudgoust charakterisierte seinen Vorgänger als starke Persönlichkeit: "Er ist sich in all den Jahren treu geblieben und hat seine Überzeugung gegen Quotenfixierung, falsche Konzessionen an den Zeitgeist und Weichspülformate hochgehalten." Der SWR-Rundfunksratsvorsitzende Hans Lambert dankte dem scheidenden Intendanten für die herausragende Aufbauarbeit, die er für den SWR auch innerhalb der ARD geleistet habe. SWR-Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Lorenz Menz beschrieb Peter Voß als einen "Mann mit Ecken und Kanten", der ein "Glücksfall für den SWR und die Medienlandschaft im Südwesten" gewesen sei. Mit der Fusion, einer verlässlichen Finanz- und Personalstrategie und der Balance zwischen den Standorten habe er ein grundsolides, gut geführtes Unternehmen geschaffen.


Als Gastredner lobte auch der ehemalige ZDF-Intendant Prof. Dr. Dieter Stolte Voß als "Medienmanager von außergewöhnlichem Format". Stolte: "Es bedurfte eines politischen Talents wie Peter Voß, das Thema
Rundfunkfusion im deutschen Südwesten wieder auf die Tagesordnung der Medienpolitik zu bringen." Und weiter: "Es gibt wenige Intendanten, die sich mit dem Zusatz Gründungsintendant schmücken können. Karl Holzamer in Mainz, Dr. Franz Mai (Saarländischer Rundfunk) gehören dazu und Peter Voß in Stuttgart."

Peter Voß dankte allen Weggefährten, der Geschäftsleitung, die ihn beraten habe, den Gremienmitgliedern, die seine Arbeit immer konstruktiv und kritisch begleitet haben. Vor allem dankte er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die durch ihre Arbeit den Sender für das Publikum unentbehrlich gemacht haben. Voß: "Sie sind der Sender".