Foto: PhotocaseWegen der Umstrukturierung der Lokalredaktionen steht Ulrich Reitz, Chefredakteur der "WAZ", in der Kritik. Im Interview mit der "taz" erklärt Reitz seine Motivation für den Abbau von Stellen in der Dortmunder Lokalredaktion. So produzierten die Dortmunder Kollegen mit 13 Redakteuren den kleinsten Lokalteil der Zeitungsgruppe. Statt eine vollständigen Redaktion aufrecht zu erhalten kooperiert das Blatt nun mit dem Schwestertitel "Westfälische Rundschau". Die in Dortmund eingesparten Stellen würden an anderen Standorten neu eingerichtet, erklärt Reitz. So in Moers und Rheinhausen.

Dem Vorwurf, eine enttäuschende und inakzeptable Informationspolitik bei der Umgestaltung der Redaktionen betrieben zu haben widerspricht Reitz in der "taz" entschieden. "Gerade um die Beschäftigten nicht im Ungewissen zu lassen, haben wir in allen Fragen so schnell wie möglich informiert", so Reitz. So sei die Entscheidung für den Redaktions-Umbau am Montag Abend vor Ostern gefallen. Bereits am Mittwoche Vormittag habe man die Mitarbeiter informiert. Protesten der Belegschaft gegen seine Entscheidungen tritt Reitz selbstbewusst entgegen: "Sie können solche Konzepte nicht basisdemokratisch entwickeln. Hier ist Führung gefragt", so Reitz.
 


Hinischtlich seiner Vorgehensweise sieht Reitz auch keine Parallelen zum Vorgehen des Verlegers Lensing-Wolff, der mit dem Rauswurf der gesamten Redaktion der "Münsterschen Zeitung" jüngst für Aufsehen sorgte. "Lensing-Wolff hat eine andere Entscheidung getroffen, die wir nicht treffen würden. Outsourcing ist für die 'WAZ' kein Thema. Unser Masterplan ist völlig unabhängig von anderen Verlagen".