Foto: ARDNach den Ankündigungen des ZDF, die Hälfte des gesamten Programm-Angebots für sieben Tage online zum Abruf bereit zu stellen, zieht die ARD nach.  So sollen große Teile des Fernsehprogramms ab Mitte des Jahres auch innerhalb des Internetauftritts der ARD eine Woche lang im Netz vorgehalten werden. Das Angebot wird sich zunächst vornehmlich auf Informationssendungen beschränken. Das kündigte Michael Albrecht, ARD-Koordinator für digitales Broadcasting auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland an.

Im fiktionalen Bereich - also bei Spielfilmen und Serien - sieht sich die ARD derzeit noch Problemen hinsichtlich der Urheberrechte gegenüber. "Hier muss vor allem mit den Rechteinhabern verhandelt werden, weil vor allem Altverträge keine Internet-Klauseln enthalten haben", so Albrecht. Auch die Bereitstellung der Sendungen vor der Sendung im Fernsehen ist angedacht. Als Zeitspanne nennt Albrecht "einen Tick vor ihrer Ausstrahlung". Darüber habe man sich innerhalb des Senderverbunds allerdings noch nicht abschließend beraten.
 


Sowohl ARD als auch ZDF erteilten den Prognosen eine Absage, die auf Grund der Bereitstellung von Fernsehprogrammen auf Abruf ein Ende des linearen Fernsehens voraussagen. Auch 30 Jahre Videorekorder hätten an den Fernsehgewohnheiten nicht wirklich grundlegend etwas geändert, erklärte Alexander Stock, Leiter der Hauptabteilung Kommunikation des ZDF.

Der englische Programmanbieter BBC plant, seine Sendungen künftig 30 Tage lang im Netz vorzuhalten. Möglich wird dies, weil die BBC über umfangreiche Rechtepakete verfügt. In Deutschland greift das ZDF für seine Abrufangebote tief in die Tasche. Rund 4,2 Millionen Euro lassen sich die Mainzer den neuen Service kosten. Rund zwei Millionen davon entfallen auf die Rechtekosten.