Banijay Productions investiert in den Bereich der Dokumentationen und hat nun die Unit Doc.Banijay gegründet. Dort will man künftig entsprechende Inhalte entwickeln und umsetzen. Aufgebaut und geführt wird die Einheit ab dem 1. Mai von Marc Schlömer, der künftig direkt an Banijay-Productions-Geschäftsführer Arno Schneppenheim berichtet.

Schlömer kommt von der ARD, wo er in den vergangenen rund 20 Jahren als Sportreporter tätig war. Er arbeitete unter anderem als Bundesliga-Kommentator für die "Sportschau" oder als Autor von Dokumentationen wie etwa "Das Leben ist ein Hauch" oder auch "Begegnung mit Brasilien", beide Filme beschäftigten sich mit der Fußball-WM 2014. 

Für das WDR-Magazin "Sport Inside" wird Schlömer auch künftig Hintergrundbeiträge produzieren, auch die Online-Serie "No Sports!?" wird er für den WDR umsetzen. Ansonsten aber kehrt er der ARD den Rücken. So wird er nicht mehr als Reporter an den Olympischen Spielen teilnehmen, bei der anstehenden Fußball-EM ist er noch mit im Boot. "Dass ich die Chance bekomme, innerhalb Europas größter Produktionsgruppe eine Doku-Abteilung mitzugründen und aufzubauen, ist für mich Ehre und Motivation zugleich. Ich bin den ARD-Verantwortlichen dankbar, dass sie mich von anstehenden Aufgaben im Sommer entbunden haben, so dass wir bei Banijay Productions zügig loslegen können", sagt Schlömer. 

Sport soll eines der Themenfelder sein, die Doc.Banijay in den kommenden Monaten beackern wird. Schlömer selbst produzierte darüber hinaus aber auch schon Dokus über den Klimawandel oder gesellschaftspolitische Reportagen. Arno Schneppenheim, Geschäftsführer Banijay Productions, sagt: "Ich freue mich sehr mit Marc Schlömer ein neues Kapitel der Banijay Productions aufzuschlagen. Das Genre der journalistischen Dokumentation hat mich schon lange gereizt und jetzt haben wir mit Marc den richtigen Experten hierfür an Bord. Die Genres Factual, Reality, Show und Comedy werden weiterhin unter der Führung von unserer Creative Directorin Katrin Heller verantwortet."

Die großen Produktionshäuser entdecken das Genre Dokumentation in diesen Tagen und Wochen verstärkt für sich. Erst in der vergangenen Woche kündigte die UFA die Gründung der UFA Documentary GmbH an. Die neue Unit wird neben UFA Fiction, UFA Serial Drama und UFA Show & Factual als eigenständiges Produktionsunternehmen unter dem Dach der UFA und als Teil der Fremantle-Gruppe agieren und ihren Fokus auf Dokumentationen, Dokuhybride und serielle Features legen (DWDL.de berichtete). Darüber hinaus hatte Bavaria Film im Februar die Doku-Schmiede Story House übernommen. Bavaria Film-CEO Christian Franckenstein sprach damals von einer "sinnvollen Komplettierung" der bestehenden Produktionsaktivitäten.