ZDF legt Medienpark-Pläne auf Eis
Intendant Markus Schächter teilte diese Entscheidung der ZDF-Geschäftsleitung in Mainz mit. Jedes große Projekt habe seinen richtigen Zeitpunkt, aber man müsse erkennen, wenn nicht mehr alleVoraussetzungen für den Erfolg eines Vorhabens gegeben sind, begründete Schächter den Entschluss.
So habe sich das Klima für die Realisierung des Projekts im Zuge der Verschlechterung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds zunehmend schwieriger gestaltet. Angesichts der angespannten Lage brauche das
ZDF für die Zukunft vollen Handlungsspielraum. Schon jetzt zeige
sich, dass die nähere Zukunft mit weiteren massiven Einschnitten
verbunden sein werde. In dieser Situation, so Schächter, galt es,
diese geschäftspolitische Entscheidung zu treffen: "Das ZDF muss in
der Lage bleiben, seine gesamte Kraft für seine Aufgaben im Programm
und die weitere Entwicklung seiner Unternehmensstruktur einzusetzen."
Vor diesem Hintergrund müssten nachhaltige und längerfristige
zusätzliche Bindungen, wie sie aus einem Großprojekt wie dem
Medienpark für das ZDF erwachsen könnten, zurückstehen.
Die Entwicklung eines modernen Themenparks, der auf einem
medienpädagogischen Konzept zu ZDF-Sendemarken beruhe und
insbesondere jungen Familien mit Kindern "Fernsehen zum Anfassen" und
einen Blick hinter die Kulissen des Fernsehbetriebs biete, sei
richtig und zukunftsweisend, sagte der ZDF-Intendant. Durch
ausnahmslos alle Gerichtsinstanzen und sogar vor der Europäischen
Kommission habe das Konzept juristischen Angriffen stand gehalten.
Mehrjährige verwaltungsrechtliche und gerichtliche Verfahren und die
damit verbundenen Verzögerungen hätten das Projekt allerdings auch
stark belastet.
Ausdrücklich dankte der ZDF-Intendant dem Land Rheinland-Pfalz:
"Wir haben von der rheinland-pfälzischen Landesregierung viel
Unterstützung erhalten. Ministerpräsident Beck hat schon bei
Vorstellung der ersten Projektidee erkannt, welches Potenzial in
diesem Vorhaben für die Zukunft des Medien- und Wirtschaftsstandorts
Mainz steckt." Auch die Landeshauptstadt Mainz habe sich sehr für das
Projekt engagiert. Die Rathausspitze habe viele Wege zur Realisierung
geebnet. Hervorragende Arbeit hätten insbesondere die externen und
internen Projektentwickler unter Leitung des
ZDF-Beteiligungsunternehmens MPEG geleistet, so Schächter.