Foto: SR/Thomas GundelweinUm Schadensbegrenzung bemüht sich der Saarländische Rundfunk im Hinblick auf die schweren Betrugsfälle bei der Produktions-Tochter Telefilm Saar. Am Montag informierte SR-Intendant und ARD-Vorsitzender Fritz Raff den Rundfunkrat umfassend über die einzelnen Entwicklungen. Der Geschäftsführer des Produktionsunternehmens soll mit dem Motiv der persönlichen Bereicherung in den vergagenen Jahren Zahlen manipuliert und Unterschriften gefälscht haben. Der finanzielle Schaden könnte sich Medienberichten zu Folge auf bis zu 21 Millionen Euro belaufen, die zu Lasten des SR gingen.

Die Möglichkeit, das Unternehmen zu liquidieren, wird weiterhin geprüft, um den Schaden, der auf den Sender zukommt, so gering wie möglich zu halten. Rundfunkrat und Intendant wollen diejenigen Mitarbeiter des geschädigten Unternehmens, die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen, weiter bei der Telefilm Saar, im Sender selbst oder einer von dessen Tochtergesellschaften beschäftigen. Zudem fordert der Rundfunkrat alle Angehörigen des Senders dazu auf, zu einer umfassenden Aufklärung der kriminellen Vorgänge beizutragen.
 

 

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In der kommenden Sitzung des Rundfunkrates wird ein neu beauftragter Finanzausschuss, der sich auch externer Expertise bedienen kann, das Gremium über neue Erkenntnisse hinsichtlich der einzelnen Vorgänge unterrichten. Die Zusage des Intendanten, auf Grund der Krise keine Einsparungen im Programm oder geplanten Investitionen vorzunehmen, stößt  beim Rundfunkrat auf Zustimmung. Das Gremium teilt die Einschätzung des Intendanten, dass es möglich sei, dass der Skandal keine negativen Auswirkungen auf die Arbeitsplatzentwickung des Senders haben wird.