Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gibt es wieder einmal Zwist um eine diskussionswürdige Frage mit entsprechenden Antwortvorgaben bei der RTL-Show "Wer wird Millionär" mit Günther Jauch. So wurde einer Kandidatin im vergangenen Oktober die Frage gestellt, welches Grimmsche Märchen mit der Erlaubnis ende, eine Maus zu einer Pelzkappe zu verarbeiten. Auf diese Frage hin, deren richtige Antwort 500.000 Euro wert war, stieg die Kandidatin aus dem Spiel bei einem Gewinn von 125.000 Euro aus.Die richtige Antwort auf die Frage sollte "Hänsel und Gretel" lauten. Ein aufmerksamer Zuschauer jedoch stellt dies nun in Abrede. So sei das in der Frage erwähnte Ende des Märchens erst später - in der fünften Auflage des Märchenbandes der Gebrüder Grimm - zum ersten mal in Erscheinung getreten. Ursprünglich habe das Märchen anders geendet. Darüber hinaus sei die gefragte Version bis heute nicht in allen Ausgaben des Märchenbandes vertreten, merkte der Zuschauer gegenüber RTL an und forderte eine zweite Chance für die Kandidatin.
Mit Verweis auf die solide Recherche der Redaktion der Sendung "Wer wird Millionär" will der Sender diese Chance allerdings nicht einräumen. "Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir unsererseits keine weitere Arbeitszeit in die Erörterung dieser Angelegenheit investieren wollen und können", zitiert die "FAZ" aus dem Briefwechsel des Senders mit dem Zuschauer. Bereits zweimal erhielten Kandidaten der Sendung eine zweite Chance wegen fehlerhafter oder nicht eindeutiger Antwortvorgaben.
