Foto: Producers At Work"Mitten im Achten" (MiA) war so etwas wie das Herzstück einer umfassenden Senderreform des ORF und Teil des neuen Vorabendprogramms, dass am 10. April startete. Anhaltende Kritik am Format selbst und einbrechende Quoten machten die Dailysoap schnell zum Aufhänger der Debatte über die gescheiterte Programmreform. Ein Aus der Serie wurde schon seit Wochen erwartet.

Am Mittwoch teilte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz dann offiziell mit: "Nach Analyse des Programmerfolgs der Serie habe ich beschlossen, dass die Sendung der Serie MiA am derzeitigen Sendeplatz per 29. Juni beendet wird." Ab dem 2. Juli zeigt ORF 1 auf dem 19.20 Uhr-Sendeplatz wieder eine Kaufserie.

Hintergrund für die am Ende doch unerwartet rasche Absetzung: Trotz des "sehr konkurrenzstarken Sendeplatzes und der notwendigen Anlaufzeit" lag das Format "zu deutlich unter den Erwartungen". Christian Popp (Foto), Geschäftsführer von Producers at Work, einem der beiden Produzenten der Serie, zeigt sich auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de enttäuscht: "43 Folgen sind einfach nicht genug, um nach 30 Jahren eine neue Sehgewohnheit erfolgreich zu etablieren."
 


Er sieht die hohe Attraktivität des Formats als Opfer der in Österrreich sehr kontrovers diskutierten Programmreform. Die beiden Produzenten der Serie wurden vom ORF ebenfalls erst am Mittwoch von der schnellen Einstellung informiert. Folgen, die schon produziert sind, werden vom ORF aber noch abgenommen. "Über deren Einsatz wird zu entscheiden sein", so ORF-Generaldirektor Wrabetz.

Gegenwind hatte die Serie in ihrer kurzen Laufzeit auch von den privaten Konkurrenten erhalten: Erhoben wurden Vorwürfe des "Product Placements" und Schleichwerbung. Auch diese "anhaltende negative öffentliche Diskussion" war für Wrabetz ein Grund für das Aus der Serie. Die Diskussion wäre zu einem "negativen Imagefaktor für das Gesamtprogramm des ORF" geworden.